Testklebung

Die Tage habe ich mit Epoxidharz gepanscht und eine Testklebung gemacht.
Grundsätzlich gibt es wohl kaum etwas Anspruchsvolleres als Holz mit Metall zu verkleben. Ähnlich schlimm wäre Kunststoff/Metall. Bei Materialmischungen erreicht man kaum eine optimale Klebung.
Ich habe mich für Epoxidharz entschieden, also einen duroplastischen Kunststoff. Es hat beim Trocknen keinen Verzug und das Furnier zieht sich nicht zusammen, im Gegensatz zu „normalem“ Klebstoff, wie zum Beispiel „Pattex“. Außerdem klebt es sehr gut auch unterschiedliche Materialien und durchtränkt das Furnier, um Wassereintritt zu verhindern. Wassereintritt ist der Tod von Holz.
Das Harz scheint auch ganz gut zu funktionieren.

Vorgestern habe ich das Epoxid angerührt (Harz+Härter) und das Furnier auf ein Stück Alublech geklebt. Anschließend wurde das Ganze dann zwischen 2 Brettern gepresst. Anpressdruck ist beim Kleben essentiell.
Leider habe ich versäumt PU-Folie als Trennschicht zwischen Klebewerkstück und den Pressbrettern zu verwenden. Das Ergebnis war dann, dass das Harz das Furnier durchtränkt hat (soll ja so sein) und auch die Pressbretter mit angeklebt hat. Man war das fest! Mit Gewalt ging es dann ab, riss aber ein Stück Furnier mit raus.
Gut dass es nur ein Test war.
Gestern habe ich dann nochmals Epoxid angerührt und das Furnier damit versiegelt. Extra deswegen haben ich ein transparentes Harz und Härter genommen. Zwar erreicht man nicht ganz die optischen Eigenschaften von Klarlack, allerdings ist das Epoxid deutlich robuster, durchtränkt auch das Furnier und verhindert so das Eindringen von Wasser.

Testklebung
Ich finde dass kann man so lassen. Das Harz ist schön dünnflüssig und verteilt sich gut. Sehr eben ist es geworden und hat kaum Lufteinschlüsse.
Zur Feuerprobe habe ich das Blech bei 80-90°C in den Backofen geschoben, schließlich erreicht Blech in der Sonne Südeuropas gerne mal 60-80°C. Ich hatte die Befürchtung, dass durch die extrem unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten von Holz und Alu, Risse im Harz bei Hitze entstehen und so Wasser eindringen könnte.
Aber die Befürchtungen waren umsonst. Das Harz hat sich sehr bewährt. Keine Risse, keine Ablösungen. Das 0,5mm dicke Alublech hat sich sogar in der Hitze verzogen und trotzdem gab es keine Beschädigungen. Ich bin zufrieden, auch die Optik gefällt mir gut.
Anzumerken ist, dass das Alu extrem gut angeschliffen und gesäubert werden muss, und zwar frisch vor dem Kleben, da sich sonst sehr schnell eine unsichtbare Oxidschicht bildet, welche als Trennschicht fungiert und die Klebung zu Nichte macht.
Jetzt wäre nur noch interessant, wie sich das Ganze unter UV-Strahlung verhält. Vielleicht lege ich das Blech mal vor so einen Gesichtsbräuner.

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