Ja, mal sehen. Wobei der Fehler (schlagartiges, nicht reproduzierbares und unregelmäßiges Aussetzen bei Vollgas) nicht wirklich dazu passt. Mit loser Nadel geht ja die HD nicht auf und er sollte gar nicht hochdrehen bzw. bei Vollgas ausgehen. Sehr seltsam.
Der Vergaser von dem Ding (Teikei 4BX) ist sowieso ein stranges Teil, dazu scheint niemand irgendwelche Unterlagen zu haben.
Auch wenn ich mir immer noch nicht ganz erklären kann, wie ein paar neue Treibstoffleitungen die Motorprobleme des BW's beheben konnten, der Roller läuft richtig gut. Wahrscheinlich war doch der Vergaser die Fehlerquelle, aber egal. Entsprechend viel Spaß macht es ihn zum genussvollen Rumrollern zu nutzen. So fallen dann auch die sonst übersehenen Kleinigkeiten auf, die noch etwas Verbesserung brauchen.
Die Befestigung der Windschutzscheibe zum Beispiel. Das Teil, das ja ursprünglich am Spirit montiert war, ist nicht sonderlich hochwertig. Durch die Vibrationen des BW's lockern sind die Halteschrauben ständig. Das nervt, lässt sich aber aufgrund der miesen Materialqualität nicht wirklich abstellen.
Zwei Flügelmuttern anstelle der Standardteile sorgen aber immerhin für einen gewissen Komfortgewinn.
So lässt sich die Verbindung während der Fahrt und ohne Werkzeug nachziehen. Fürs Erste eine gute Lösung, auf Dauer wäre aber natürlich eine Scheibe aus dem Originalzubehör schön.
Solche Überlegungen spielen aber keine Rolle mehr, wenn man mit dem Roller genüsslich und langsam kleine Nebenstrecken erkundet. Eine stille Abendrunde, mit einem Roller der für solche Ausflüge das perfekte Fahrzeug ist. Einfach schön.
Der BW's ärgert mich schon länger mit unsauberem Motorlauf und extrem schlechtem Kaltstart. Nachdem er jetzt gut drei Monate gestanden ist, habe ich versucht ihn anzulassen. Wie erwartet sprang er nur mit Starthilfespray an.
Aber selbst wenn er läuft, zieht er nicht richtig und bringt nur ungleichmäßig Leistung. Das liegt zum Teil sicher am noch immer verbauten Rennauspuff, aber es muss eben noch weitere Probleme geben. Leider sind die Ur-BW's furchtbar verbaut, für eine gründliche Durchsicht muss der Motor raus.
Ich hatte den Motor bisher nicht ausgebaut, aber es war ein Kampf. Nicht nur, dass der Motorbolzen brutal eingerostet war, auch die beengten Platzverhältnisse am Fahrzeug machen die Sache nicht leichter. Auf der Werkbank ist es aber endlich möglich, all die bisher verschleppten Baustellen anzugreifen.
Positiv ist, dass der seinerzeit erneuerte Zylinder noch immer dicht ist. Kein Ölschlamm aus der Fußdichtung mehr.
Die Probleme mit dem elektrischen Anlasser erklärt möglicherweise der völlig verwüstete Freilauf. Hier ist ein Neuteil fällig.
Der antriebsseitige WeDi ist dicht, aber vermutlich noch der erste, also 28 Jahre alt. Hier kommt auch ein Neuteil rein.
Auf der Zündungsseite sieht es nicht ganz so gut aus. Hier ölt der Motor sichtbar, außerdem ist auch dies wohl noch der originale WeDi. Ein neuer Dichtringsatz steht also schonmal auf der Einkaufsliste.
Auf der Werkbank ebenfalls besser zu machen als am Fahrzeug ist das Hauptständerproblem. Mein erster Versuch einer Reparatur ist ja fehlgeschlagen. Jetzt wo man ordentlich hinkommt gibt es erneut einen Versuch mit einem "Eigenbau-Reparatursatz". Dazu aber beim nächsten Mal mehr.
Für heute bleibt erstmal ein motorloser BW's in der Werkstatt stehen. Ein paar Kleinteile sind bestellt, also geht es auch hier bald weiter.
Die bestellten Ersatzteile für den BW's waren die Tage in der Post, Zeit sich um den Motor zu kümmern. Angefangen natürlich mit dem Ständerproblem.
Ich hatte vor längerer Zeit einen Ständer für einen Yamaha Slider erstanden, das Teil war auch schon einmal provisorisch am BW's montiert. Die selbstgebastelte Aufnahmeplatte auf der Zündungsseite zeugt davon. Das Problem ist nämlich, dass der Reparatursatz beim stehenden Motor nicht verwendet werden kann. Hier muss improvisiert werden.
In diesem Fall bedeutete das zunächsteinmal, dass der Rest der originalen Aufnahme noch etwas eingeebnet sein wollte.
So ist der Ständer nämlich freigängig und verspannt sich nicht gegen den Motorblock.
Was sich allerdings bei meiner aktuellen Lösung nicht vermeiden lässt, ist, dass der Ständer etwas schräg steht. Aber ganz ehrlich? Mir ist das relativ egal. Aufgrund der fragilen Aufnahme möchte ich ihn sowieso nur als "Montagestütze" bei Servicearbeiten nutzen. Dafür taugt das. Sollte sich diese Befestigung als dauerhaft stabil erweisen, bleibt das so. Wenn nicht, dann muss ich es sowieso nochmal ändern.
Mit Hauptständer ist es dann doch gleich viel angenehmer zum Schrauben.
Als nächste Teilbaustelle stand dann der WeDi auf der Zündungsseite an. Das Altteil ging problemlos raus, zerbrach allerdings beim abziehen. Der Gummi war völlig verhärtet.
Im Wesentlichen war die rechte Motorseite damit komplett.
Allerdings bietet eine solche gründliche Inspektion natürlich auch die Gelegenheit zukünftige Probleme im Keim zu ersticken. So wie den beginnenden Kabelbruch am Hauptkabelbaum der Zündung. Die einzelnen Adern waren noch gut, das Bougierrohr aber gebrochen.
Beim alten Neos hatte ich kurz vor dem Totalausfall noch einen fabrikneuen Anlasser eingebaut. Dieses Teil zog nun in den BW's ein. Der originale Anlasser war nicht mehr wirklich gut und wenn schon ein Neuteil rumliegt, dann wäre es ja unsinnig es nicht zu verwenden.
Der WeDi auf der Antriebsseite lieferte anschließend einen zähen Kampf. Das Teil war nicht nur steinhart, sondern ganz offenbar auf der Kurbelwelle festgerostet. Wohl eine folge der langen Standzeit, die der Roller zwischenzeitlich hinter sich hat.
Das Neuteil war dann aber schnell eingebaut. Es bleibt nur zu hoffen, dass die Dichtfläche zur Kurbelwelle hin in Ordnung ist. Optisch sah es gut aus, den Rest wird die Praxis zeigen.
Anschließend wehrte sich der neue (Nachbau) Anlasserfreilauf heftig gegen seinen Einbau. Die Passgenauigkeit des Teils ist alles andere als gut, seine Haltbarkeit damit auch fraglich. Aber immerhin ist jetzt wieder ein (vorläufig) funktionierender Freilauf eingebaut.
Mit Antriebsstrang, Vergaser und Luftfilterkasten ist auch die linke Motorseite bereit für den Einbau.
Beim stehenden Minarellimotor ist es allerdings deutlich einfacher, den Auspuff bei ausgebautem Motor anzubringen. Darum kam der neue Auspuff auch noch an den Treibsatz. Die Tage des unseeligen Rennauspuffs sind damit endgültig gezählt, der Technigas dürfte eine deutlich bessere Wahl sein.
Anschließend kam der Motor dann wieder ins Fahrzeug. Auch dies lief relativ problemlos, wenn auch die Konstruktion des BW's definitiv nicht sonderlich Monteurfreundlich ist.
Nachdem der Motor angeschlossen und die Treibstoffleitung erneuert war, war es Zeit für einen Probelauf der Maschine:
Vor allem die Tatsache, dass der Motor jetzt ohne großen Zirkus und lange Kickstartermisshandlung anspringt ist positiv. So gut lief das Teil tatsächlich noch nie, seit es sich in meinem Besitz befindet.
Wie erwartet hängt der Hauptständer etwas arg tief. Für die Probefahrt nach dem Anbau der restlichen Teile musste also erstmal ein Provisorium her.
Der Gummiexpander tut vorläufig was eigentlich die Ständerfeder tun sollte. Dem Spaß an der (ausgedehnten) Testfahrt tat es keinen Abbruch.
Der Roller läuft sehr sauber und kräftig, hat keinerlei Aussetzer mehr und verreckt nicht an der kleinsten Steigung. Die aktuell eingebauten Fliehgewichte sind etwas zu schwer, aber ansonsten passt es. Das Grundproblem scheint gelöst zu sein. Was noch fehlt sind leichtere Gewichte, eine passende Ständerfeder und eine neue Kupplung, aber dann sollte der BW's (endlich) wieder voll einsetzbar sein.
Die Kinnleiste des BW's soll noch etwas Farbe bekommen. Dafür möchte ich allerdings nicht das aktuell montierte Teil verwenden, sondern ein Reststück des ehemaligen Racers. Dies wurde aber schon zigmal überlackiert und meine Grundierung verträgt sich mit dem alten Lack nicht.
Ich habe heute nochmal ein bisschen damit herumgespielt. Aber das Zeug kommt auf jeden Fall hoch. Auch Haftvermittler bringt nichts. Hier hilft wohl nur eine radikalere Lösung.
Darum gab es zunächst eine gründliche Wäsche mit Nitroverdünnung. Der alte Anstrich ist, so gut es geht, runter. Darauf kam dann, ohne weitere Vorbereitungen, eine Schicht schwarzer Graffitilack.
Das wird natürlich nichts gescheites, aber es bildet einen Untergrund, von dem ich weiß, dass meine Standardgrundierung darauf hält. Zumindest wenn das Zeug nicht auch hoch kommt, aber das muss sich bis nächstes Mal zeigen.
Ich weiß schon, warum ich mich solange vor dieser Sache gedrückt habe.
Was nach Materialverschwendung aussieht half mir dabei, eine halbwegs glatte Oberfläche hinzubekommen. So lässt sich an dem Teil arbeiten. Was zunächst eine neue Schicht Grundierung bedeutete.
Während diese trocknete, habe ich dann die X30 in den Arbeitsbereich geschoben.
Die alte Dame aus Österreich hatte bei der letzten Ausfahrt im Herbst die Tretkette abgeworfen. Keine allzu große Sache, die ich damals auf die Frühjahrsinspektion vertagt hatte.
Ursache für das Problem war wohl, dass es das Führungsblech am Kettenspanner abgerissen hatte. Warum auch immer, wirklich erklären kann ich mir das Schadensbild nicht. Der Kettenspanner ist jedenfalls hinüber.
Mehr war hier dann auch nicht zu machen, denn einen neuen Kettenspanner habe ich nicht. Hier steht die Tage also mal ein Besuch bei Heinz Liedl auf dem Programm.
Darauf kam dann nochmal eine dünne Grundierschicht und, nass in nass, die endgültige Farbe.
Kein Blister, keine Blasen, das Teil hatte endgültig aufgehört sich zu wehren und konnte zum Trocknen auf die Seite gelegt werden. Sehr gut.
Nachdem es dann zwischenzeitlich um die PK ging, war die Frontleiste dann auch getrocknet.
Sie noch zu montieren war dann der Abschluss für heute.
Es hat sich auf jeden Fall gelohnt, denn das zusätzliche Gelb hier macht den Look des Rollers komplett. Der Scheinwerfer und die gelben Seiten der Sitzbank wirken so nicht mehr willkürlich. Gefällt mir sehr gut.
slooowrider
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