Zusammen mit dem gereinigten Zylinderkopf ist damit der Motor im Kern wieder komplett.
Die folgende Probefahrt war dann sehr angenehm. Der Motor läuft wieder mit alter Kraft, zieht sauber durch und hat einen angeneh gleichmäßigen Leerlauf. Ein völlig anderes Fahrgefühl als bei der letzten Fahrt mit der Ape.
Die alten Räder habe ich heute noch zum Reifenhändler gemacht, dann kann dieser die neuen Reifen aufziehen sobald sie geliefert wurden. Allerdings waren die Felgen doch arg gammelig geworden.
Markus (Automatix hier im Forum) ist ein solcher Freund und vor einiger Zeit hat er für mich eine Dachbox vermittelt. Sein Vater hatte nämlich noch eine in seiner Garage herumliegen und wollte sie loswerden und so bin ich heute in die Bischofsstadt an der Altmühl gefahren.
Die Dachbox passt mit knapp 2,20m Länge ziemlich gut auf das Dreirad und erweitert den Stauraum natürlich enorm. Platzprobleme im Alltag und auf Tour sollte jetzt endgültig erledigt sein.
Ich bin damit jedenfalls ausgesprochen glücklich. Außerdem sehr dankbar für die großartige Hilfe durch Markus und seinen Vater. Ein richtig schöner Tag!
Bedienhebel und Welle vereinten dann das Schweißgerät wieder zu einer festen Einheit.
Wobei der Halter selbst nicht das Problem ist, sondern der Kunststoff der Kiste. Das hatte es einfach verzogen. Es hilft also nichts, die Kiste muss höher gesetzt werden. Das geht aber nur, wenn ein Loch hineingeschnitten wird, denn nur so ist Platz für die Diagonalstrebe der Pritsche. Eigentlich wollte ich das ja nicht, aber wirklich dicht ist die Kiste sowieso nicht und es ist auch nicht drin, was keinen Regen abbekommen darf. Also was solls?
Die Lösung ist auch hier mal wieder ein altes Kennzeichen. Unbeschnitten sondern nur passend zurechtgebogen bildet es einen stabilen und leichtgewichtigen Rand.
Abschließend gabs für den Deckel noch ein blödsinniges Schild aus dem Fundus und ein paar Aufkleber.
Das Ergebnis war dann doch wieder sehr nah an der Originalform.
Die neue Substanz kam dann in Gestalt einer passend geschlitzten Beilagscheibe.
Das Teil hat genau die richtige Größe um den "Schnabel" zu verstärken.
Ein Scheißpunkt hält die Beilagscheibe in ihrer neuen Position fest, somit hat der Zug wieder genug Material um sich sicher abzustützen.
Den Überstand habe ich dann natürlich noch abgeschnitten und das Pedal lackiert, es soll ja nicht wegrosten.
Der Einbau verlief völlig Problemlos und das Pedal rastet wieder sicher am Anschlag ein. Außerdem sitzt der Zug stabil und gerade. Der gute Eindruck, den diese Reparatur im Stand machte bestätigte sich dann auf der Probefahrt.
So leichtgängig und sauber dosierbar war das Gas bei meiner Ape noch nie. Ganz offensichtlich war hier von Anfang an etwas nicht in Ordnung. Man lernt eben nie aus.
Primitivtechnik ist meistens ein angenehmes Schrauberobjekt, was grundsätzlich auch auf die Ape zutrifft. Allerdings gibt es auch Dinge, die bei aller technischen Simplizität nerven.
Einer davon ersetzt nun den völlig toten linken Lautsprecher. Beim rechten hatte sich nur ein Stecker los gerappelt. Es sind eben manchmal wirklich nur Kleinigkeiten, aber in Kombination mit Zeitmangel werden diese dann zu einem echten Problem. Immerhin, jetzt geht das Radio wieder, ich kann unterwegs etwas Musik hören. Danke an Ronny für die Lautsprecher!
Das verstorbene Altexemplar war reif für die Schrotttonne, aber selbst ein toter Lautsprecher enthält noch etwas, das sich weiter verwenden lässt.
Genau, den Ringmagneten. Magnete kann man bekanntlich nie genug haben, darum wurde der Rundling gerettet und der Sammlung einverleibt.
Den Musikgenuss störte allerdings noch ein nerviges Scheppern. Auch das so eine Kleinigkeit, die ich nun schon längere Zeit verschleppe. Quelle des Geräusches war die Schaltkulisse, die ohnehin etwas Zuwendung brauchte. Meine "Schaltsocke" hing nur noch an einem halben Faden.
Unter der Kunststoffabdeckung befindet sich die eigentliche Kulisse, ein Blechgehäuse, das auf den Mitteltunnel aufgeschraubt ist. Die Halteschrauben waren locker, daher das nervige Scheppern. Hier half einfaches Nachziehen der Schrauben, außerdem erhielt die Mechanik etwas frisches Fett.
Die Schalsocke kam anschließend provisorisch wieder an ihren Platz. Wirklich toll ist diese Lösung nicht, aber die originale Gummimanschette ist von so schlechter Qualität, dass man sie praktisch im Wochentakt tauschen müsste.
Immerhin herrscht in der Ape jetzt wieder eine gesunde Ruhe, klein Scheppern aus der Schaltung mehr. Dafür Musik aus beiden Lautsprechern und so macht Apefahren gleich nochmal so viel Spaß.
Manchmal reichen einige Sekundenbruchteile Unachtsamkeit schon, um stundenlange Reparaturen zu verursache. So ist es mir heute Morgen ergangen, denn auf dem Weg zur Werkstatt habe ich mir den Ölkasten der TM abgefahren.
Eine Beetumrandung am Supermarktparkplatz hatte genau die richtige Höhe um das Teil festzuhalten und abzureißen. Interessanterweise hat es dabei nicht den Kunststoff der Kiste zerstört, sondern die genieteten Halter.
Eigentlich eine relativ einfach zu reparierende Sache, aber ich hatte ohnehin vor die Befestigung zu verstärken.
Darum gab es jetzt statt Blindnieten eine Verschraubung für die beiden Halter. Zusätzlich habe ich die Teile diesmal auch noch verschweißt. Die Verschraubung wäre somit eigentlich unnötig gewesen, aber ich habe gerne mehrere Ebenen Sicherheit in einer solchen Konstruktion.
Das Problem mit dem einfachen Halter ist, dass sich die Kiste ein wenig verwinden kann. Bisher hat das zwar keine Schwierigkeiten verursacht, aber es stört mich trotzdem.
Das zusätzliche Flacheisen gibt dem Kasten zusätzliche Stabilität und leitet die Kräfte an zwei zusätzlichen Stellen in die Aufhängung. Außerdem erlaubt diese Position eine, genau wie beim Haupthalter, geschweißte und zusätzlich geschraubte Verbindung. In diesem Fall durch die Halteschrauben am Chassis.
Allerdings muss die Aussparung in der Kiste frei bleiben, denn hier verläuft ja die Stützstrebe der Pritsche.
Um keine Stabilität zu verlieren gab es hier stark dimensionierte Vierkantrohre als Gegenlager.
Diese Befestigung ist deutlich solider als die alte Variante und gefällt mir deutlich besser.
Weniger gut gefällt mir meine alte Lösung zur Sicherung des Deckels. Das Teil wurde ja bisher mit einem Gummiband gesichert und von einem kleinen Vorhängeschloss verriegelt. Funktionieren tut das zwar ganz gut, aber es sieht halt ziemlich billig aus.
Als ich die Kiste gebaut habe, ist mir keine bessere Lösung eingefallen. Doch zwischenzeitlich habe ich eine neue Idee gefunden. Dazu gab es erst einmal ein paar Schlitze an der richtigen Stelle.
Diese Schlitze führen ein passendes Flacheisen, das durch nach oben schieben den Deckel verriegelt. Links sichert das Vorhängeschloss den Mechanismus gegen ungewolltes Öffnen.
Auf der rechten Seite kommt dazu ein kleiner Karabinerhaken zum Einsatz. Somit ist der Deckel doppelt gesichert und stabil verschlossen.
Am Fahrzeug sieht das gleich deutlich besser aus als der gammelige Gummizug.
Damit der Zusammenhang nicht verloren geht, hier nochmal:
Da ich es aber für unhöflich halte, jemanden unnötig an einem völlig verdreckten Fahrzeug schrauben zu lassen, ging es anschließend an eine gründliche Reinigung der Ape. Der Motor ist nicht 100% trocken, also kam zunächst die Verkleidungswanne ab.
Öliger Schmodder überall, aber eben kein offenes Leck. Für eine TM ist das so völlig in Ordnung, aber Michael will ich es eben nicht zumuten darin zu wühlen. Außer dem Reifenwechsel steht ja auch der allgemeine Service auf dem Programm.
Wie sagt mein Vater immer so schön: "Manchmal hast du einfach Dreck an den Füßen."
Gestern stand ja der Werkstatttermin bei Michael auf dem Programm. Neue Hinterreifen aufziehen, Service machen und leider auch Bestandsaufnahme nach dem Unfall von Vorgestern.
Grundsätzlich wären die Wartungsarbeiten auch in meiner Werkstatt machbar, aber bei Michael steht eine Hebebühne, mit der man die TM anheben kann. Ein wertvolles Hilfesmittel, um einmal einen Blick unters Blech zu werfen.
Positiv ist, dass die Karosserie noch immer in gutem Zustand ist. Ungeachtet der Unkerei vieler Zeitgenossen, ist diese TM offenbar doch kein völliger Rosteimer. Auch ansonsten passt alles. Die "Donuts" der Antriebswellen braucht es demnächst noch neu, dann steht dem frischen TÜV im Februar nichts mehr im Wege.
Mit neuen Reifen und frischem Öl im Motor, sowie den anderen Servicearbeiten abgehakt, ging es dann an die Schadensaufnahme. Es scheint, als wäre doch einiges zu Bruch gegangen. Sicher fahrbar ist die Ape wohl vorläufig trotzdem, aber eine Zeitnahe Instandsetzung ist dennoch angeraten. Jetzt heißt es warten, auf Michaels genauen schriftlichen Voranschlag und dann auf die Reaktion der Versicherung.
slooowrider
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