Ein Blick in die Wühlkiste förderte zwei Hauptständerfedern einer Vespa PX zu Tage. Diese passen kurioserweise ohne großen Aufstand auch an die Heckklappe der Ape.
Mitlerweile habe ich einen sauberen 20l Kanister besorgt, darum war es problemlos möglich den Tank abzulassen. Erfreulicherweise ist der Benzinhahn tatsächlich sauber, kein grober Dreck im Filtersieb.
Beim Wiedereinbau des Hahns gab es dann noch eine neue Schelle, die alte war doch schon ziemlich mitgenommen.
Außerdem hatte sich der Benzinschlauch nochmal etwas gelängt. Auch dies nicht optimal und Grund für eine kleine Verbesserung.
Auf eine vernünftige Länge eingekürzt berührt er vor allem die Achsswinge nicht mehr.
Diesen Adapter herzustellen war also die erste Aufgabe. Letztlich ist es eine relativ simple Konstruktion aus rechteckigen Stahlrohren geworden.
Die beiden senkrechen Stücke gleichen den Abstand zu den Bohrungen aus und die Querstrebe nimmt dann die Kiste auf.
Um eine möglichst genaue Passung zu erlauben, habe ich erst nur die beiden senkrechten Halter am Fahrzeug angeschraubt.
Die Querstrebe ließ sich so sauber ausrichten und vernieten. Eines der senkrechten Stücke muss etwas schräg stehen um die Wölbung des Längsträgers auszugleichen. Das im Vorfeld auszumessen ist fast nicht möglich, darum der Bau "direkt am Objekt", so ist es deutlich einfacher eine saubere Passung zu erzielen.
Damit sich die Konstruktion nicht verdreht, müssen zusätzlich zu den Nieten natürlich noch Schweißpunkte gesetzt werden. Diese sind in diesem Fall jedoch nicht tragend, sondern verhindern lediglich, dass sich der Rahmen verdreht.
Den Rahmen an die Kiste zu schrauben war dann der letzte Schritt um den Rohbau abzuschließen und eine Testmontage durchzuführen.
Diese Testmontage zeigte dann auch schön, dass die Kiste so passt wie ich es mir gewünscht habe. Die Ape steht ja bewusst auf der Kante der Einfahrt, ist also so "tiefgelegt" wie möglich, trotzdem hat die Kiste noch ausreichend Bodenfreiheit, sie sollte also auch bei tiefen Schlaglöchern und Bodenwellen nicht aufsetzen.
Auch wenn es das Foto etwas verfälscht, die Kiste ist knapp 1cm höher als der Mittelholm des Chassis, stellt also nicht den tiefsten Punkt dar.
Natürlich braucht die Konstruktion noch ihren Rostschutz, denn roher Stahl würde an dieser Stelle sehr schnell rosten. Darum zuletzt nochmal alles auseinander, grundieren und lackieren.
Während die Farbe trocknete habe ich mich dann um eine kleine Nebenbaustelle gekümmert. Meine treue alte AEG Bohrmaschine krankte etwas an der Kabeleinführung ins Gehäuse. Die Ummantelung der Anschlussleitung war nicht mehr wirklich gut. Das kann gefährlich werden.
Glücklicherweise stammt diese Maschine noch aus einer Zeit, als Reparaturen höher im Kurs standen als Wegwerfen. Entsprechend einfach war es, das Gehäuse zu öffnen, das Kabel etwas zu kürzen und sauber wieder einzubauen.
Außerdem ist die Gelegenheit günstig, um die Mechanik der Maschine zu säubern und zu schmieren. Mit frischem Fett im Getriebe läuft bohrt es sich doch gleich viel schöner.
Ein frisch restaurierter Gebrauchsoldtimer ist doch was feines.
Schwarzmalerei ist ja eigentlich nicht so mein Ding, dem Kistenhalter steht die Farbe aber gut. Zeit ihn endgültig an die Ape zu schrauben.
Vor und nach der Montage wurde natürlich alles gründlihc mit Permafilm eingekleistert, hier soll sich keine Kontaktkorrosion oder echter Rost einnisten können. Die Innenseite der Vierkantrohre habe ich mit der Hohlraumsonde mit Wachs ausgespritzt, so sollte das für lange Zeit geschützt sein.
Der Ölvorrat ist dann auch direkt aus dem Aufbau in die Unterbaukiste umgezogen. Es ist gut, dass der schmierige Trichter und die auch nicht immer hundertprozentig sauberen Flaschen jetzt aus dem Aufbau raus sind.
Oben auf der Kiste ist natürlich auch noch etwas Platz, wie ich diesen auf der Tour nutzen werde weiß ich noch nicht, mal sehen.
Wenn die Ape normal steht, also nicht mit den Hinterrädern in der Einfahrtrampe, sieht man schön, dass die Kiste reichlich Bodenfreiheit hat. Das sollte eigentlich passen.
Gut zugänglich ist sie so auch jederzeit, nur der Deckelverschluss per Gummiseil gefällt mir nicht wirklich, dafür muss ich noch eine bessere Lösung finden. Für die Thüringenreise sollte es so aber passen.
Solange ich meinen üblichen Parkplatz habe ist das kein Problem, da müsste schon ein gleichzeitig zwegwüchsiger und magersüchtiger Ganove kommen. Der Abstand zwischen rechter Apeseite und Betonmauer beträgt da ~20cm, also etwas mehr als der Spiegel breit ist.
Mal abgesehen davon, wenn ich mich von den ganzen Halunken hier kirre machen lassen würde, dann hätte ich keine Ape sondern einen Fuchs.
Oh, Geil!
N Dachgepäckträger für auf den Dachgepäckträger oben drauf...
Das ist dann wie eine Pizza Kalzone aus 2 Pizzen "einmal mit alles".
Die Kiste nebst Positionierung finde ich Scheniahl!
Hast du bei der Kiste eigentlich innen noch mal eine Querstrebe drin? Sonst hätte ich ja bedenken, das nach dem dritten echten original DDR Schlagloch auf der Kopfsteinpflaster-Käffer-Verbindungsstraße die Kiste weg ist. Weil dir die Schrauben aus dem "Boden" gerissen sind.
Oder stützt die sich hinten unten (gegebüber der Scharniere sozusagen) noch mal irgendwo ab? Ich befürchte das die Konstruktion so, im Fahrbetrieb, wackelt wie ein Lämmerschwanz. Mach mal n Drive By Video mit Backstein. (zum Drüberbügeln)
Hast du nicht die Möglichkeit von der Kistenvorderkante zur Pritsche oder ins Fachwerk ne Verbindung zu fusseln?
(Damit wäre der Arbeitsauftrag für heute erteilt)
Frisch, Fromm, Fröhlich, Frei ans Werk!
Da die Ape heute krepiert ist, sind solche Überlegungen sowieso erstmal rein akademisch. Ansonsten beantworten sich deine Fragen eigentlich von selbst wenn du dir die Bilder anschaust 😉 Dann siehst du, wo das Problem mit dem Fachwerk der Pritsche liegt und Löcher bohren ist einfach keine Option.
Mach mal n Drive By Video mit Backstein. (zum Drüberbügeln)
Gerne, nachdem du mir 1.250€ überwiesen hast, soviel kosten ein neuer Schwingarm mit Federbein und Felge.
Also habe ich vor Ort die Gasfabrik nochmal rausgerupft und bin methodisch auf Fehlersuche gegangen, etwas wozu mir gestern einfach die nötige Ruhe fehlte.
Da die Vergaserdüsen völlig sauber waren, kann eigentlich nur das Schwimmerventil schuld sein. Ein im Grunde simples Bauteil, dass aber zu den wichtigsten Einzelkomponenten zählt.
Der Umstand, dass der Schaft der Schwimmernadel schief steht war mir gestern entgangen. Tatsächlich fiel die Nadel beim leisesten Druck auf den Schaft auseinander.
Verstellbar soll sie sein, aber eben nicht zerlegbar. Tatsächlich ist der lockere Schaft auch die Fehlerquelle gewesen.
Bei komplett abgesenktem Schwimmer (Stellung für Schwimmerkammer leer) bewegt sie sich so nicht weitgenug aus dem Sitz heraus.
Sehe ich auch so, eine ziemlich doofe Sache. Vor allem eine, die ich bei einer Ape bisher noch nie hatte, zu solchen Sachen neigen Dellortos eigentlich nicht. Bisher kannte ich dieses Fehlerbild nur von Mikunis. Daher werte ich das mal als ärgerlichen Einzelfall und hoffe, dass ich in Zukunft meine Ruhe haben werde. Morgen stehen aber eh erstmal ~40km Überführungsfahrt von Michaels Schrauberhöhle zu mir nach Hause an, dann wird sich schon zeigen ob die Biene in den richtigen Tönen summt. 😉


Hatte das auch grade bei meiner zweiten Slider, der Vergaser lief über aus dem Auslass und er nahm kaum Gas an, lief wie ein Sack Nüsse.Die Nadel getauscht (Dataparts - super schneller Versand!) und seitdem ist der Vergaser trocken und der Roller läuft, wahnsinn. Hab es zum Glück sofort lokalisieren können weil ich Luft durch pusten und ziehen konnte wenn Schwimmer eigentlich hätte zu machen müssen. Für jemanden der nicht wie wir schraubt kann sowas ein richtig nerviges zu findendes Problem sein...
Gute Fahrt dir und deiner APE
Überlaufen ist genau das gegenteilige Extrem, nämlich eine Nadel die nicht mehr schließt. Das ist genau das, was bei Dellortos in diesem Bereich meistens passiert. Meistens ist der Gummikonus der Nadel schuld, da reicht dann eine neue Nadel. Seltener ist der Nadelsitz verschlissen.
Überlaufende Vergaser sind bei der TM ein relativ häufiges Problem, anders als bei Rollern ist es da aber immerhin keine Feuergefahr weil der Auspuff deutlich weiter weg ist
speedguru sagt
Mach mal n Drive By Video mit Backstein. (zum Drüberbügeln)
Gerne, nachdem du mir 1.250€ überwiesen hast, soviel kosten ein neuer Schwingarm mit Federbein und Felge.
Hey, das war eher so gemeint wie blaue Ersatzflüssigkeit in Bindenwerbung... ein Serviervorschlag
Aber schön das se wieder Tut, kurioser Fehler... merk ich mir
guten morgen
Der Vergaser selbst erwies sich dabei als völlig in Ordnung, keine Überraschungen an dieser Front.
Der weiß verfärbte Auspuffkrümmer ist ein weiterer Indikator für ein Überhitzungsereignis. Zudem waren beide Krümmermuttern am Auslass relativ locker, ein weiteres Zeichen dafür, dass sich der Auspuff weit über das normale Maß erhitzt hatte, beim Abkühlen können sich dann nämlich die Muttern lösen.
Erst jetzt kann das Stützlager ausgebaut und die Zylinderhaube abgezogen werden. Die restliche Demontage des Zylinders ist dann nicht viel aufwändiger als bei einem Rollermotor.
Nachdem der Zylinder gezogen war, zeigte sich deutlich wie heftig der Kolbenschaden war.
Auch der Zylinder weißt über, für die Laufleistung des Fahrzeugs völlig vertretbare, Laufspuren hinaus keinerlei Schäden auf. Die Bohrung des Zylinders ist halbwegs maßhaltig und deutlich innerhalb der Toleranz. Ungewöhnlich ist nur der extrem verkokte Auslasschlitz.
Es ist immer wieder erstaunlich, wie zäh diese Viecher doch sind.
slooowrider
2 Guest(s)