Hallo ,
Früher war ich hier als Bernd zu gange. Leider konnte ich mich mit diesem Namen nicht mehr einloggen.
Meine Karriere als Slooowrider war mit dem Verkauf des China Roller nur kurzzeitig zu Ende.
Ich habe mir eine original Sachs Optima 50 Moped angelacht.
Wer mit dem Namen nichts anfangen kann, dem helfe ich mit Hercules M5 oder Prima 5 weiter.
Sorry für den chaotischen Einstand. Aber mit dem Bilder aus dem Handy hochladen hatte ich meine Probleme. Auch mit dem nachträglichen Einfügen eines Link.
Die Hercules entsprang einer Idee wo meine zwei Freunde und ich mal wieder was Hobbymaßiges zusammen unternehmen. Motorräder hatten wir schon seit Langem durch und mit Rollern waren sie nicht hinter dem Ofen hervor zu locken. Da halfen nur die Mofas/Mopeds unserer Jugend, zu denen wir eine emotionale Bindung hatten, bzw. haben. Also musste ein Moped her.
Die Preise heutzutage sind exorbitant hoch. Viele Verkäufer wollen sich ihren Schrott mit Gold aufwiegen lassen. Leider sind Garagen und Scheunenfunde extrem rar gesät. So rar, dass ich meine bei einem Hobbyhändler für teuer Geld gekauft habe.
Trotzdem bin ich froh. Sie fährt sehr kraftvoll mit ihren originalen 2,2 KW (3,5 PS?). Außerdem sind die originalen Papiere dabei, wo die Höchstgeschwindigkeit mit 50 km/h eingetragen ist. So slooow ist das gar nicht
Der Zustand war überholungswürdig. Ich habe das Moped mittlerweile zerlegt und gereinigt. Alte Rad- und Lekungslager erneuert. Das Schwingenlager ausgebaut, gereinigt und gefettet. Die Bremsen überholt und gangbar gemacht. Neue Schläuche und neue Reifen kamen drauf. Zusammengabaut habe ich sie noch nicht. Aber neue Bowdenzüge liegen komplett bereit.
Nächste Woche wird der Zusammenbau stattfinden und eine ausgiebige Probefahrt absolviert. Dann wird entschieden, ob der Motor überholt wird, oder bleibt.
Gruß
Bernd
Ich habe mir noch überlegt, die neu zu lackieren. Aber vorerst lasse ich den originalen Lack erst mal und fahre damit.
Ich scheue nämlich die Schleiferei und das Entlacken.
Wenn sie wirklich gut fährt und Spaß macht, dann schaue ich mal, ob sie ornange, rot, weiß oder grün wird. Die Felgen schwarz, weiß oder goldfarben (die gibts an historischen Ducatis oder alten Hondas).
Mal sehen......
Schicke Optima, ein seltenes Teil bei dem leider die Versorgung mit spezifischen Ersatzteilen sehr schwierig ist. Rahmen und Fahrwerk sind ja von der Prima-Reihe, aber es gibt viele Unterschiede. Speziell bei den Motorinnereien, Zylinder und Kurbelwelle werden mit Gold aufgewogen.
Was ist das für ein Baujahr? Plastikkotflügel vorne und komplett lackierter Tank deuten ja auf ein spätes Modell hin, aber die sollte dann doch eigentlich das große Rücklicht mit Bremslichtfunktion haben, oder?
Achte bei dem Ding sehr genau auf den Getriebeölstand. Die Sachs 50x Motoren neigen dazu Getriebeöl zu saugen, da die Ölmenge sehr gering ist wird es schnell zu wenig und dann gibts Rädersalat. Ansonsten, wenn der Motor sauber läuft, kein Getriebeöl zieht und ordentlich Standgas hält, dann lass ihn in Ruhe. Die damals verwendeten Dichtungen und SiRi sind von erheblich besserer Qualität als das heute verfügbare Material. Gleiches gilt übrigens auch für Kondensatoren und Unterbrecher, Neuware ist hier immer höchst kritisch zu sehen. Bei der Version mit Motoplat-Zündung außerdem unbedingt den korrekten (nicht entstörten) Zündkerzenstecker verwenden, beim Boschzünder ist es nicht ganz so kritisch.
Aber bitte, lass den Lack in Ruhe!
Das ist ein seltener Oldtimer und jede noch so kleine Abweichung vom Originalzustand ist unendlich schade. Den vorhandenen Lack aufbereiten und konservieren (was eine wesentlich größere Kunst ist als einfach neues Material drüberjauchen), die Chromteile polieren und gut ist, mehr sollte man da an der Optik nicht machen. Glaub mir, so verlockend Umbauten sein können, bei solchen Fahrzeugen bereut man sie bitter. Mal ganz abgesehen davon, dass sie den monetären Wert des Fahrzeugs extrem mindern.
Hast du die fehlende Seitenschürze? Wenn nein, ich könnte evtl. noch eine für dich haben.
Den Lack lass ich in Ruhe, weil ich ein fauler Sack bin. Ich begründe das natürlich mit wertvoller Patina erhalten. Allerdings ist das hintere Schutzblech von einer anderen Hercules und der Gepäckträger wurde schon vom Vorgänger farblich misshandelt. Ich werde die Lackteile mit Autopolitur auf Vordermann bringen, so gut es geht.
Das vordere Schutzblech gefällt mir nicht. Vorerst bleibt es montiert. Geplant ist ein verchromtes wie bei der M5. Das Originale hebe ich dann auf. Verschrottet wird nix.
Die Chromteile habe ich mit Cola und Alufolie poliert und tatsächlich ganz ordentlich damit entrostet. Allerdings ist der Chorm schon so angegriffen, dass die Oberfläche aufgerissen ist.
Die Seitenschürzen, Fußablagen, habe ich noch. Die waren nur nicht montiert beim Fotografieren.
Das Baujahr ist 1997.
Die Zündung ist kontaktlos und hat 12 Volt.
Grad war ich noch im Mofakeller und habe die Lenkerarmaturen von jahrzehnte altem Fett, Schlonz, Sand und Schmodder befreit. Sie werden schön gefettet, wieder montiert und mit neuen Zügen versehen.
Ich werde die Lackteile mit Autopolitur auf Vordermann bringen, so gut es geht.
Normale Autopolitur ist gut geeignet um guten Lack zu pflegen. Besorg dir mal eine Tube Rot-Weiß Schleifpolitur und rücke der Kiste damit zu Leibe (nasser Polierschwamm). Anschließend mit normaler Autopolitur und Hartwachs dran, das wirkt Wunder. Rissigen Chrom kann man zu einem gewissen Grad retten wenn man mit feiner Stahlwolle poliert und das Ganze anschließend mit einem Versiegelungsöl (Owatrol z.B.) bearbeitet.
Die Schutzbleche tauschen tut nicht weh und man kann es wieder zurück bauen. Die letzten "Chrom-Primas" hatten Edelstahlschutzbleche, was natürlich auch eine schöne Option ist. Normalerweise sollten die 1:1 passen, bei den M-Modellen waren sie m.W. teilweise schmaler.
Kontaktlos und 12V ist dann auf jeden Fall die Motoplat-Kondensatorzündung. Das ist genau die Geschichte mit dem Zündkerzenstecker (der Zündstrom ist relativ gering, darum ist hier Vorsicht geboten). Generell hat Motoplat ja nicht den besten Ruf, aber 12V Licht ist natürlich was Schönes.
Was du da so schreibst klingt nach einem recht gesunden Ansatz. Ich freu mich schon auf weitere Bilder.
Der Verkäufer meinte, dass der Tacho evtl nicht original wäre. Somit weiß ich nicht , wieviel Kilometer sie runter hat.
Die Reifen waren zwar aus den 1990ern und hatten noch Profil. Sie waren aber total porös und die Größe war auch die Falsche. Zu breit.
Die Bremsbeläge haben fast keinen Verschleiß. Dss Ritzel weist fast schon Haifischzähne auf. Das Kettenrad sieht noch gut aus.
Die Radlager Konuse hatten Laufspuren und Ausbrüche. Die Lagerschalen waren teilweise korrodiert und der Chrom war abgeplatzt.
Beim Lenkkopflager kamen mir zerbrochene Kugeln entgegen.
Der Vergaser ist leider nicht mehr original. Ein Nachbau, aber die Maße stimmen. 12er.
Auf dem Auspuff steht auch keine Nummer oder was auf Hercules schließen könnte . Aber der Krümmer ist original. Er besteht aus zwei Rohren, eins davor ist aber geschlossen.
Das ist halt so der Zustand in dem diese Dinger meistens sind. Wobei das alles noch relativ gut klingt.
Bei den Bing-Versagern sind die Nachbauten durchaus ok, die Originale waren auch nie das Gelbe vom Ei 😉 Wenn er funktioniert würde ich den drin lassen. Der Tacho ist imho von einer deutschen Puch X50, aber ich mag mich irren. Wobei die Laufleistung aber sowieso egal ist, was fällig ist wird ja jetzt gemacht.
Der Krümmer mit Blindrohr (Reflexrohr als Drossel) ist m.E. von einer späteren Optima mit 45km/h Zulassung. Aber auch hier gilt: Wenns funktioniert, dann passt es. Wenn der Schalldämpfer keine Marke hat, dann ist er mit ziemlicher Sicherheit ein Nachbauteil, Originalteile waren eigentlich immer mit einer Herstellermarke und dem Hinweis auf 50km/h versehen. Das musste bei Mofas und Mopeds in "Mofaoptik" seinerzeit so sein. Genau wie verschweißte Kettenräder und solche Späße um Frisuren so schwer wie möglich zu machen.
Aus reiner Neugier: Hat das Ding eigentlich schon eine EG-ABE oder noch eine alte, nationale Betriebserlaubnis?
slooowrider
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