Verstehst du nicht richtig. 10 Tage dürfte es ungefähr dauern, um einen vergleichbaren Roller für 600€ zu bekommen. 30€ ist der verunfallte Ovetto im Istzustand noch wert (nach Geboten div. Gebrauchtwagen-Alis).
Die Formel ist ja: Wiederbeschaffungswert - Restwert = Versicherungswert. Also 600 - 30 = 570 ggf. noch abzüglich Mehrwertsteuer. Bei Totalschäden ist ein möglichst niedriger Restwert darum ja eigentlich nichts schlechtes.
ok, verstehe, wobei auch da die 30€ nicht realistisch sind, alleine der Motorblock ist 60-120€ wert, je nachdem mit wie viel Geduld man ihn verkauft.
Das heißt,im besten Fall erhälst du die 570€, korrekt? Wäre dann tatsächlich wohl der zwar sehr niedrige aber einigermaßen realistische Marktpreis, ich hätte 8-900€ fairer gefunden wenn man schaut wie die gehandelt werden und in welchem Zustand deiner war, ich zumindest finde da kaum was für 600€...
Es gibt so gut wie keine professionellen Rollerschlachter. Der Schrottwert des Ovetto liegt bei um die 5€. Genau darum ginge er beim Verwerter so wie er ist in den Shredder.
Lt. Liste ist Händler EK für das Ding 280€, einen so alten Roller stellt sich aber kein Gebrauchtfahrzeughändler auf den Hof, allenfalls für Export jenseits der EU-Grenzen. 600€ ist für die frühen Modelle nach Marktbeobachtung (Grundlage des Gutachtens) realistisch. Um den Dreh rum gibts haufenweise Angebote (wenn auch größtenteils am Arsch der Welt), für 900€ müsste es ein neuwertiges, spätes Mäusekino-Modell (45km/h Kastrat) sein. Das ist dann aber schon eine andere Baureihe und damit hier irrelevant. Wobei man für tausend Steine auch schon einen Mk3 Falschtakt-Einspritzer kriegt (so man denn masochistisch genug veranlagt ist sowas zu fahren).
Das heißt,im besten Fall erhälst du die 570€, korrekt?
Nein, das wäre ja inkl. Mehrwertsteuer. Wenn die Versicherung das Fahrzeug nach Gutachten abrechnet, gibt es ~ 460€. Womit wir dann ziemlich bei dem wären, was ich für den Haufen bezahlt habe. Dazu kommen dann noch die üblichen Pauschalen für Schutzkleidung, evtl. Nutzungsausfall usw.
Das Wertgutachten ist auf jeden Fall realistisch und spiegelt einen fairen Marktwert wieder. Wobei man auch anerkennen muss, dass z.B. die Sturzbügel schwer zu beurteilen weil seit Jahren nicht mehr lieferbar sind.
Aktuell stehen die Zeichen aber eher auf juristischem Marathon mit Gerichtsverfahren ect. Lt. Gegenpartei bin ich ja am Unfall schuld, da ich ja hätte ausweichen können.
Man kann der gegnerischen Versicherung jedenfalls nicht unterstellen, dass sie den Fall unnötig verschleppen würde. Den Schwachfug, den die Unfallfahrerin sowohl mir als auch der Polizei erzählt hat, hat die Versicherung offenbar nicht übernommen. Soweit so gut.
Heute war ein Schrieb in der Post, nachdem sie die Sache schlucken und bezahlen. Was auch schon geschehen ist, das Geld ist auf dem Konto.
Allerdings soll da jetzt nochmal der Anwalt drüber schauen. Für mich bedeutet das aber vor allem, dass ich den Roller demnächst in die Werkstatt schaffen und zerlegen kann. Dann geht es hier weiter, mal sehen was dann passiert. Noch gehe ich davon aus, dass das Ding tot ist.
Für den Blog habe ich die ganze Story nochmal zusammen gefasst:
https://rollerchaos......nsatz.html
Was bleibt ist ein ramponierter Roller, der vorläufig bei meiner Mutter in der Tiefgarage eingelagert war.
Der Unfallgutachter geht davon aus, dass das Fahrgestell des Rollers verzogen ist. Ob es das wirklich ist, lässt sich letztlich nur auf einer Richtlehre wirklich feststellen. Es gibt aber einen Unterschied zwischen "so krumm, dass es unfahrbar ist" oder "kann man notfalls mit leben". Dieser Unterschied lässt sich letztlich nur im Fahrversuch feststellen. Genau wie alle möglichen anderen Schadensauswirkungen. Darum habe am vergangenen Sonntag den Versuch gewagt, den Roller auf eigener Achse zur Werkstatt zu überführen.
Die Verkleidung ließ sich notdürftig wieder in Position bringen und mit einem Gummiexpander fixieren. Danach folgte ein möglichst genauer Check der Sicherheitssysteme und die Abfahrt zur Probefahrt. Ganz bewusst auf wenig befahrenen, kleinen Straßen und nicht auf dem direkten Weg.
Das Fazit der Probefahrt ist recht durchwachsen. Der Roller ist eindeutig beeinträchtigt. Er zieht nach rechts und beim Überfahren von Unebenheiten wird die Hinterradbremse angezogen. Ansonsten läuft er unauffällig und macht nicht den Eindruck, dass das Chassis unrettbar verformt ist. Der Lenker steht etwas schief, was dem Fahrverhalten auch nicht gerade zugute kommt.
Jetzt steht der Roller erstmal in der Werkstatt, bei nächster Gelegenheit werde ich ihn zerlegen und mir genau ansehen. Mal sehen wie es damit weiter geht.
Nachdem der TPH soweit fertig war, habe ich mich heute noch daran gemacht, den Ovetto zu zerlegen und zu prüfen.
Bei der unteren Frontmaske ging ich eigentlich davon aus, dass die linke Halterung komplett weggebrochen sei. Allerdings ist dies nicht der Fall.
Es hat lediglich die Schraube durch den Kunststoff gezogen. Hier sollte normalerweise eine Beilagscheibe als Reparatur genügen.
Ob dies im Fahrbetrieb hält wird sich zeigen müssen. Das Problem ist, dass das Beinschild-Innenteil gerissen ist. Zwar sieht man den Schaden in eingebautem Zustand nicht, aber der Stabilität ist es natürlich nicht zuträglich. Hier werde ich aber erstmal abwarten, denn das Teil ist gegebenenfalls schnell getauscht.
Die Schramme unterhalb des Blinkers ließ sich zum Glück auspolieren.
Somit ist der Roller zumindest optisch wieder einigermaßen okay. Der verzogene Sturzbügel ist nicht wirklich reparabel, denn biegen kann man das verchromte Teil nicht sinnvoll. Das wird wohl so bleiben müssen.
Viel interessanter ist ohnehin erstmal, wie groß der Schaden am Fahrgestell des Rollers tatsächlich ist. Wie berichtet lässt er sich ja doch einigermaßen fahren.Wirklich sicher ist aber nur eine methodische Prüfung sämtlicher Bauteile. Wobei die Radachse der logische Einstiegspunkt ist und sich, in diesem Fall, als unbeschädigt erwies.
Auf die Rundlaufprüfung des Vorderrades war ich dann einigermaßen neugierig.
Wie man sieht, ist das Vorderrad aber in Ordnung. Es hat keinen Schlag und eiert nicht. Es gibt auch keine Unwucht.
Das Rad bleibt willkürlich stehen und hat keinen erkennbaren Schwerpunkt. Besser geht es eigentlich nicht.
Als nächsten Schritt habe ich dann die Gabelholme ausgebaut. Diese sind eigentlich der schwächste Punkt an der Gabel, insbesondere im Bereich der Klemmung.
Aber auch hier ist soweit alles in Ordnung. Die Holme sind weder verzogen noch verklemmt oder undicht. Außerdem weisen sie kein Kippspiel auf, die inneren Führungen sollten also auch in Ordnung sein.
Leider ist mir an diesem Punkt die Zeit davon gelaufen und ich konnte nicht weiter machen. Beim nächsten Mal werde ich wohl den Lenker geraderichten, alles wieder einbauen und eine Probefahrt machen. Mal sehen ob der Roller dann noch immer zur Seite zieht.
Leider hat ja der TPH nach dem letzten Reparaturversuch wieder die Hufe gehoben und ist liegen geblieben. Darum war es heute erstmal wichtig, den Ovetto zumindest rollbar zu bekommen.
Als erster Schritt kamen die Gabelholme wieder rein. Eine relativ einfache Arbeit, die bei diesen Rollern keine Probleme verursacht.
Mit Vorderrad und Kotflügel sieht es dann schon wieder sehr nach Roller aus.
Im Zuge der Arbeiten bekommt der Ovetto natürlich auch neue Bremsbeläge. Hier waren ja bisher die vom alten Neos drin, einfach weil nichts anderes zur Hand war.
Anschließend habe ich noch den Lenker gerade gestellt. Normalerweise wäre der Roller jetzt bereit für eine Probefahrt. Aber heute war einfach keine Zeit dafür. Darum habe ich das erstmal vertagt und den Ovetto vor die Tür gestellt, der TPH war heute einfach dringlicher.
und wieder in die Gegenwart:
Am Ovetto war in letzter Zeit nichts mehr passiert. Die Arbeiten am Centro waren mir wichtiger, denn der Klingonenkreuzer ist nahezu fertig, darum wollte ich eigentlich erst die größere Baustelle Centro abschließen. Doch das scheitert aktuell an der noch immer ausstehenden Lieferung der bestellten Ersatzteile.
Beim Ovetto ging es nur noch darum festzustellen, warum es bei jeder Bodenwelle die Hinterradbremse reinhaut. Das Problem besteht erst seit dem Unfall, sollte also mit diesem in Zusammenhang stehen.
Nachdem ich die Frontmaske nochmal abgenommen hatte, bestätigte sich dann auch mein Verdacht: Der Bremsbowdenzug war eingeklemmt und geknickt. Die dadurch veränderten Hebelverhältnisse sorgten für den Ankerwurf beim Einfedern des Hecks.
Einen neuen Bowdenzug hatte ich seinerzeit mitbestellt, aber bisher nicht eingebaut. Einfach weil ich wusste, dass das beim Ovetto ein absoluter Krampf ist. Den Zug durch die Karosserie zu fädeln, an zwei Engstellen vorbei, ist entsetzlich fummelig. So gut die Konstruktion allgemein ist, in diesem speziellen Punkt hat sich Yamaha nicht mit Ruhm bekleckert.
Zwei Stunden (!) später war der Roller dann aber mit einem neuen Zug bereit für eine Probefahrt. Da das Regenwetter der letzten Tage gerade Pause machte, fiel diese dann etwas großzügiger aus. Knapp 30km Überlandfahrt, ganz bewusst auf schlechten Straßen, später war klar: Es ankert nicht mehr an jeder Welle, aber die Bremswirkung hinten ist unterirdisch.
Zurück in der Werkstatt kamen darum die hinteren Bremsbacken raus. Fleisch haben sie noch gut gehabt, aber das Belagmaterial war völlig verhärtet.
Neue Bremsbacken hatte ich zum Glück noch im Fundus, weshalb das dann auch keine große Sache war.
Leider hatte es zwischenzeitlich wieder angefangen zu regnen, weshalb es dann bei einer knappen Dorfrunde blieb. Die Bremsleistung ist wieder voll da, der Ovetto damit fertig für den Winterschlaf. Diesen wird er aber wahrscheinlich nicht in der Werkstatt halten, ich würde ihn gerne auf Achse nach Hause bringen, mal sehen ob das noch klappt bevor der Schnee kommt.
Heute war etwas Zeit, um endlich den Baron in die Werkstatt zu fahren.
Trotz gut zwei Monaten Standzeit sprang der Roller problemlos an und die Fahrt zur Werkstatt raus hat wirklich Spaß gemacht. Eine große Vespa fahren ist eben doch immer wieder ein besonderes Vergnügen. Ebenso brav tat dann auch der Ovetto was ich von ihm verlangte. Anspringen und losfahren, auf dem Weg nach Hause.
Unterwegs schlug dann allerdings mal wieder das Pech mit voller Härte zu. Ein ziemlich rabiates Überholmanöver eines Autofahrers führte zu einem ungesunden Ausflug in den Straßengraben, nasses Laub und ein abschüssiges Bankett sind eben eine ungute Kombination. Glücklicherweise ging die Sache ohne Sturz ab, allerdings sprang der Roller hinterher nicht mehr an. Glück im Unglück: Es waren nur noch wenige Kilometer nach Hause und ein Familienmitglied hatte Zeit mich abzuholen.
Zu Hause habe ich mich dann direkt in den Golf gesetzt, und bin mit dem Anhänger losgezogen. Den Ovetto zurück zur Werkstatt zu karren war eigentlich nicht geplant, aber was will man machen?
Ein wenig Herumstöbern zeigte dann, dass der Motor nicht mehr lief weil er keinen Treibstoff bekam. Unterdruckleitung und Hahn waren aber in Ordnung, was kein gutes Zeichen ist.
Ohne Vergaser, mit Starthilfespray direkt in den Ansauger, sprang der Motor an. Er saugt also an, baut aber keinen Unterdruck auf. Dafür gibt es zwei mögliche Erklärungen: Extremen Mangel an Kompression oder in undichtes Kurbelgehäuse.
Da sich beides schöner untersuchen lässt, wenn der Motor auf der Werkbank liegt, kam der Antrieb raus. Beim Ovetto keine wirklich schöne Arbeit, aber was solls. Manchmal muss es eben sein.
Als Ursache habe ich dann recht schnell eine defekte Einlassmembran festgestellt. So undicht wie das ist, kann der Motor auf keinen Fall mehr laufen. Einen ursächlichen Zusammenhang mit dem Unfall gibt es hier vermutlich nicht, wahrscheinlich war das einfach nur ein unglückliches Zusammentreffen von zwei Dingen. Egal, die Reparatur ist denkbar simpel und kein Problem. Da der Motor aber eh schon draußen ist, kann ich gleich noch einige andere Dinge angreifen, die sowieso geplant waren.
Zunächst ging es, wer mich kennt vermutete es wohl schon, der Ölpumpe an den Kragen. Die zerdrückte Marzipankartoffel ist das, was nach 22 Jahren von der Fettfüllung übrig ist. Das wäre vermutlich nicht mehr lange gut gegangen. Positiv ist, dass der WeDi völlig in Ordnung ist.
Ohne Antriebsrad kam die Ölpumpe dann wieder an ihren Platz. Als Blindstopfen ist sie noch gut genug.
Danach konnte auch die Zündung wieder einziehen. Ich habe an diesem Punkt dann erstmal Feierabend gemacht, denn es ist hier nicht sinnvoll weiter zu machen. Demnächst, aber wohl erst nach den Feiertagen, geht es weiter. Vor allem den Hauptständer will ich noch erneuern, jetzt wo der Motor ausgebaut ist, ist die Gelegenheit günstig.
Nach Hause ging es dann mit dem Zip auf dem Anhänger. Geplant war es nicht, aber dann überwintert halt dieses Roller in der heimischen Tiefgarage.
sieht für mich nach Cortego Simmeringen aus, falls ja, kein Wunder das die noch gut sind, die Teile sind wirklich champions league und wurden von yamaha oft ab Werk verbaut.Zumindest hatte ich sie in fast allen Yamahas bisher drin die ich in den Händen hatte.
Dein Glück im Jahr 2019 ist aber auch überschaubar was Roller angeht, drücke dir die Daumen das es nächstes Jahr etwas ruhiger wird!
Sagen wirs mal so: Ich habe dieses Jahr noch kein Hinterrad verloren und bin nicht in einen Wassergraben gefahren, aber das Jahr hat ja noch ein paar Tage 😉
Ansich wars ja ein gutes Jahr und der Ovetto macht immer noch Spaß. Gestern Abend hat sich auch mal wieder gezeigt, wie schön es ist, an einem komplett unvernudelten Moped zu schrauben.
slooowrider
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