Manche Dinge schiebt man eine Zeit lang vor sich her, wälzt sie in Gedanken von einer Ecke in die andere und wartet, bis sie Gestalt annehmen. So ging es mir mit der schon lange geplanten Renovierung des Camperausbaus in der Ape.
Der alte Ausbau war ja sehr krude gemacht und eher dahingehend optimiert, dass es eben ein Lastwagen war, in dem man zur Not auch mal übernachten konnte. Nicht wirklich ideal, auch weil die verwendeten Materialien minderwertig waren. Es waren größtenteils Abfallstücke von anderen Projekte, was ja perse nicht schlecht ist, aber in diesem Fall auch nicht optimal.
Darum habe ich vor ein paar Tagen alles auf Anfang gedreht und den kompletten Ausbau rausgerissen.
Ein kleiner Teil des alten Materials ist sicher noch verwendbar, das meiste ist aber von jahrelangem Gebrauch und Schimmelbefall völlig zerstört. Brennholz, im allerbesten Fall, aber auch nicht mehr.
Der Schimmel war einer von vielen Gründen, warum ich den Kasten zunächst von innen mit dem Dampfstrahler gereinigt habe. Es sollte noch das letzte Bisschen davon raus sein, außerdem ist so eine wirklich saubere Grundlage für den Neuausbau vorhanden.
Diesen Neuausbau habe ich heute angefangen. Zunächst mussten einige kleine, oberflächliche Roststellen behandelt werden, dann ging es mit dem neuen Boden los. Statt wild zusammengestückelter OSB-Plattenreste soll es diesmal Laminat sein.
Die Latten dienen dabei als Unterlage, mit der das Laminat verschraubt wird. In die Zwischenräume kommt Styropor als Dämmaterial. Sicher nicht die ideale Lösung, aber extrem leicht und es zieht kein Wasser.
Es ist aber auch eine furchtbare Fuzelarbeit, sehr kleinteilig und immer wieder müssen Dinge angepasst werden. Hier zeigt sich halt auch, dass der Kasten nicht mehr wirklich maßhaltig ist (bzw. nie war). Aber der feste Teil des Fußbodens wurde heute fertig, der herausnehmbare Teil, der später den Zugang zur Motorklappe sicherstellen soll fehlt nicht. damit geht es beim nächstem Mal weiter.
Mein Tagesziel für heute war den Boden fertig zu bekommen. Dazu fehlte eigentlich nicht mehr viel, nur noch die Abdeckung für die Motorklappe und den Abschluss zur Heckklappe bauen. Eigentlich und nur, zwei der gefährlichsten Worte bei solchen Projekte. Aber diesmal hat es geklappt.
Ich war mir bis zuletzt nicht sicher, wie ich den beweglichen Teil bauen soll. Die Laminatplatten längs verlegen haut aufgrund der Position der Streben nicht hin. Aber warum eigentlich nicht quer? Das würde auch den Weiterbau für den Heckabschluss erleichtern.
Bevor ich auf der Unterkonstruktion Laminat verlegen konnte, musste aber die genaue Position des beweglichen Teils feststehen. Dazu brauchte ich die Streben für das Abschlussstück. Diese quer zu verlegen war der logische Weg, allerdings beißt sich das eben mit den Rippen des Pritschenbodens.
Man hätte das natürlich auch per Hand lösen können. Auf die altmodische Art eben, sprich Schlitze sägen und dann mit dem Stechbeitel die Vertiefungen freiräumen. Allerdings wollte ich schon immer mal einen dieser Fein Multimaster Nachbauten kaufen. So ein Ding ist darum heute Morgen in meine Werkzeugsammlung eingezogen und ja, das ist was richtig schickes.
Zwei "gezahnte" Leisten später stand dann der endgültige Platz für den beweglichen Teil und das Ganze konnte mit Laminat belegt werden.
Da die Pritsche gebogen und gestaucht ist, passt bei Luigi leider die Motorhaube nicht mehr richtig. Darum liegt der bewegliche Teil nicht absolut bündig, aber das ist so minimal das es mich nicht stört. Damit kann ich gut leben.
In den beweglichen Bodenteil habe ich dann noch ein Griffloch gebohrt und die Unterseite mit Isolation und Aluband verkleidet. Somit ist auch dieser Bereich einigermaßen isoliert und es krümelt nicht wenn man an den Motor ran muss. Ein Scharnier bekommt die neue Klappe nicht mehr, das wird einfach zum herausnehmen sein.
Nachdem dann noch das letzte Laminat am Boden verlegt war, kann dieser Bauabschnitt als abgeschlossen betrachtet werden. Die Kabel für die neue Elektrik habe ich dann auch noch eingezogen und das Klemmenkästchen montiert. Damit geht es dann beim nächsten Mal weiter.
Der Camperausbau in der TM nimmt langsam aber sicher Gestalt an. Es macht richtig Spaß zu sehen, wie aus einer Idee langsam Realität wird. Vor allem ist es gut zu sehen, dass die Vorstellungen die man hatte wirklich gut umsetzbar sind.
Bereits im Lauf der vergangenen Woche hatte ich die Stirnwand verkleidet. Die Unterkonstruktion besteht aus Latten, die in die Kastenstruktur eingekeilt sind. Dazwischen kommen Styroporplatten als Isolation und danach wird die Verkleidung mit dem Unterbau verschraubt.
Das einzig echte Problem dabei ist, dass der Kasten nicht wirklich rechtwinklig und gleichmäßig ist. Entsprechend kleinteilig ist diese Arbeit, aber es geht doch recht gut.
Heute morgen bin ich dann erstmal in den Baumarkt gefahren, noch ein paar Latten holen und die Seitenverkleidungen zuschneiden lassen. Es wäre sicher einfacher, wenn man alle Zuschnitte auf einmal erledigen würde, aber das geht leider nicht, denn jedes neue Teil bestimmt Form und Maße des nachfolgenden. Außerdem kann Tartaruga so endlich beweisen, dass er das kann wofür ich ihn angeschafft habe: Arbeiten.
Angefangen habe ich dann mit dem rechten Seitenteil, denn in dieses mussten zunächst die Löcher für die Kabeldurchführungen gebohrt werden. Hier sollen ja Lampe, Schalter und Ladestation hin. Anschließend habe ich das Teil gestrichen.
Während die Farbe trocknete kam dann die Unterkonstruktion rein. Die teilweise schräg bzw. assymetrisch eingesetzten Querleisten zum verkeilen der senkrechten zeigen auch hier: Der Kasten ist krumm und schief. Entsprechend langwierig war es auch hier, denn jede der Latten hat ein anderes Maß.
Der Vorteil der langen Arbeitszeit ist natürlich, dass zuletzt die Farbe schon trocken genug war um auch diese Seitenwand einzubauen. So langsam ist zu erkennen, wie das Endergebnis aussehen soll. Es macht richtig freue soweit gekommen zu sein.
Auf dem Heimweg kam dann gleich noch die erste Müllfuhre mit. Es ist wirklich schlimm, wie die Werkstatt zur Zeit aussieht, aber so ist das nun mal bei einer solchen Großbaustelle.
Die linke Kastenverkleidung für die TM war sowas wie ein Angstgegner. Gestern stand sie dann auf dem Arbeitsprogramm.
Zwar ist sie theoretisch einfacher als die rechte, denn hier kommen keine Anbauten hin, dafür ist hier der Kasten aber ziemlich deformiert. Das ist ja die Seite, auf der die Ape vor vielen Jahren mal gelegen ist.
Darum war hier auch deutlich mehr Konstruktionsklebstoff und Alutape im Spiel als auf der rechten Seite. Unterbau und Isolation sind aber trotzdem drin.
Bevor die eigentliche Verkleidung dran kann, muss aber noch die Verkleidung der oberen Stirnwand gebaut werden.
Diese wird zweiteilig aus noch brauchbaren Resten der alten Seitenverkleidung gebaut. Doch erstmal musste eine Pappschablone gebastelt werden. Perfekt passen muss die Form nicht, da letztlich die Dachverkleidung den Überstand verdecken wird.
In diesem Bereich gibt es auch keine Versteifungsrippen, in die man die Unterkonstruktion einkeilen könnte. Darum sind die Leisten und die Isolation flächig mit der Karosserie verklebt. Das sollte reichen um das Sperrholz zu halten.
Die Sperrholzplatten und der kleine Schubladenkasten bekamen anschließend noch etwas Farbe ab, damit ist dann dieser Bauabschnitt erstmal erledigt, denn solange die Farbe nicht trocken ist geht hier nichts weiter.
Sowas ist eigentlich relativ normal, das haben m.E. schon zu viele Leute gebaut. Einfach eine Holzkiste auf einen Lastwagen stellen finde ich jetzt nicht so arg kreativ.
Da wäre eher ein Totalumbau auf einer weniger gebräuchlichen Basis spannend. Was in der Art der Bischofsberger-Camper auf Audi 100 Basis z.B.
http://www.audistory.....cmobil.htm
Wobei ich wohl, rein aus Gründen, einen Golf 3 Variant, bevorzugt einen Syncro TDI, dafür zersägen würde 😉
und nein, Tartaruga bleibt ein Pritschenwagen 😉
Aus verschiedenen Gründen war es mir in letzter Zeit nicht möglich, wirklich zügig an der Ape weiter zu arbeiten. In den letzten Tagen ging es dann aber doch wieder vorran.
Zunächst ging es darum, die Wandverkleidungen fertig zu machen. Denn diese geben ja die Position der Deckelverkleidung vor.
Zudem muss natürlich die Belüftung des Raums sichergestellt sein. Da ich die originalen Luftschlitze verschlossen habe braucht es eine andere Lösung. Ein sog. Lüfterpilz im Dach ist das einfachste und zugleich effektivste. Für einen aktiven Lüfter mit Ventilator ist der Raum schlicht zu klein.
Die Deckelverkleidung stellt dann aber doch ein größeres Problem dar als zunächst gedacht. Eigentlich hatte ich vor, die Verkleidung einteilig zu bauen. Aufgrund der Dachform geht das aber mit normalem Sperrholz nicht. Hoch biegsames, extra dünnes sog. Flugzeugsperrholz war aber nicht zu bekommen. Also geht es mit dem wasserfesten Zeug aus dem Bootsbau weiter.
Dieses muss ich dann eben in Streifen einbauen, was aufgrund der unregelmäßigen Dachform aber zu Passungsproblemen führt.
Die ungleichmäßig verteilten Rippen führen dazu, dass das Holz in Wellen absteht. Bei einem einteiligen Stück wäre das kein Problem gewesen, so erzeugt es aber ziemlich breite Fugen die verschlossen werden müssen. Nicht so dramatisch, aber es macht halt zusätzliche Arbeit.
Diese Zusatzarbeiten kosten Zeit, was dann dazu geführt hat, dass ich heute ausnahmsweise mal am Sonntag in der Werkstatt war. Lärmarbeiten, also auch Holz sägen, fiel natürlich aus. Aber es gibt ja auch Dinge die keinen Krach machen. Die Elektrik zum Beispiel.
Ein zusätzliches Sicherungskästchen im Führerhaus, hinter der Batterie, war der erste Schritt. Denn so ist die neue Elektrik versorgt.
Damit konnte ich dann die neue Wandlampe und den Lichtschalter anschließen. Beides sind historische Stücke aus Bakelit, wohl aus den 50er Jahren, die mir ein befreundeter Elektriker besorgt hat.
Vor der rechten Wand soll später ja der Tisch, der natürlich auch als "Küche" dienen wird, sein. Eine leicht zu reinigen Wandverkleidung macht hier also durchaus Sinn. Die Steinoptik aus Kunststoff ist dafür ideal. Anschließend kam dann noch das Holzkästchen an die Wand, das die Ladebuchsen aufnehmen soll.
Mit dem Anschluss dieses Paneels war die elektrische Sache dann auch abgeschlossen. Soweit funktioniert jetzt alles, inkl. Spannungsanzeige für die Batterie.
Um etwas Fortschritt zu erzielen, habe ich anschließend noch die schon eingebauten Teile der Wandverkleidung verfugt. Acryl ist dafür recht gut geeignet, nur leider braucht es ziemlich lange um zu trocknen. Außerdem muss ich es natürlich noch überstreichen, was wieder Zeit kosten wird.
Für eine Dusche habe ich tatsächlich schon eine Bauidee, allerdings ohne Hochdruckreiniger 😉 Aber das wird erst in der Zukunft sein, denn nächste Woche soll das Viech ja wieder fahren 😉
Das mit der Modelleisenbahn ist gar keine schlechte Idee, Spur 0 ist groß genug, dass ich die Lok im Gebirge notfalls noch vorspannen kann .
Die Sache mit der Dachverkleidung für den neuen Ape-Ausbau war doch zäher als gedacht. Es hatte schon seine Gründe, warum ich das eigentlich einteilig haben wollte. Aber was solls, manchmal geht es eben nicht auf dem einfachen Weg.
In den vergangenen Tagen habe ich darum immer wieder ein kleines Stück weiter gemacht. Spanten einziehen, Platten zuschneiden, anpassen, streichen und so weiter. Dazu die zwangsläufig entstandenen Fugen mit Acryl verfugt. Das ist zeitraubende und nervige Arbeit.
Heute war Zeit für einen letzten Arbeitsmarathon und so kam nun das letzte und schwierigste Teil hinein. Zugeschnitten angepasst und für den Deckenlüfter ausgespart hatte ich es schon in den letzten Tagen. Nachdem nun die Farbe trocken war, kam das finale Puzzleteil endlich an seinen Platz. Wie zu erwarten, multiplizieren sich hier die Passungsfehler des schiefen Aufbaus zu riesigen Spalten. Ein weiterer Grund, warum die Decke eigentlich einteilig eingekleidet werden sollte.
Gelöst habe ich das letztlich pragmatisch mit Abdeckstreifen aus Laminatresten. Die "Deckenbalken" lockern zudem den Raum etwas auf, ich finde das ehrlich gesagt schicker als die plane, weiße Decke die ich eigentlich bauen wollte. Bisweilen haben solche Zwangslagen eben auch etwas für sich. Außerdem hatte der Baumarkt endlich wieder weißes Acryl auf Lager, ich konnte also verfugen ohne hinterher zigmal streichen zu müssen.
Somit war es dann auch möglich den letzten großen Bauabschnitt anzugreifen, die Einbaumöbel. Angefangen habe ich mit dem Haltewinkel für den Schubladenturm, der in die hintere rechte Ecke kommen soll. Außerdem habe ich noch die seitlichen Sockelleisten eingebaut.
Als nächstes entstand aus Latten eine Plattform für das Querregal, auf das wieder die bewährten Holzkisten kommen werden.
Diese Plattform habe ich dann noch mit Laminat belegt und mit einer zusätzlichen Stütze eingebaut. Diese Konstruktion ist deutlich leichter aber mindestens genauso stabil wie das alte Regal aus Massivholz. Außerdem wirkt es weniger klotzig.
Da der Schubladenturm auch die Position des Tisches mitbestimmt (die Schubladen sollen ja noch auf gehen) habe ich ihn als nächstes reingestellt. Der Haltewinkel fixiert ihn sicher und das Gummiband verhindert, dass die Schubladen im Fahrbetrieb aufgehen. Viel übersichtlicher Stauraum der wenig wiegt, genau so wollte ich das.
Der Tisch ist ähnlich gebaut wie das Querregal. Eine mit Laminat belegte Plattform aus Latten.
Nach dem Tisch kam dann noch das alte Schubladenelement an seinen neuen Platz. Die grundlegenden Einbauten sind damit drin und es muss eigentlich nur noch geputzt und eingeräumt werden. Vorher muss der Ausbau aber noch gründlich trocknen und auslüften, darum ist jetzt erstmal wieder eine kleine Pause angesagt.
Die TM war ja soweit fertig, es muss nur noch das ganze Zeug wieder eingeräumt werden, das man als Camper eben so braucht.
Durch den neuen Innenausbau ist erheblich mehr Stauraum vorhanden. Entsprechend musste ich dann noch das Verräumkonzept anpassen.
Vom ürsprünglichen Plan, zwei große und zwei kleine Holzkisten auf das Querregal zu stellen bin ich darum wieder abgekommen. Eine große Kiste ist völlig hinreichend.
Für die Kisten kam dann noch eine "Bremse" aus Holzresten auf das Regal. Der Platz links davon war von Anfang an für Kissen und Decken vorgesehen. Diese haben jetzt schön Platz und sind nicht, wie im alten Ausbau, brutal zusammengestopft im Regal verstaut. Der Gummiexpander als Sicherung ist hier völlig ausreichend.
Der Schubladenturm nimmt derweil die ganzen "Haushaltswaren" auf die man so braucht. Davor habe ich dann den alten Garderobenhaken wieder angeschraubt. Das ist ein guter Platz für hängende Klamotten.
Eine letzte Technikbaustelle stand auch noch an. Der Chokezug hatte kurz vor Beginn der Renovierung den Geist aufgegeben und musste noch erneuert werden.
Von allen Zügen an der TM ist das der Zug, der am schwierigsten zu wechseln ist. Eine grauenhafte Fummelei, aber zuletzt war dann auch das geschafft.
Nachdem die Motorhaube zu war, konnten der Teppich und das Bett einziehen. Der "Schlangenkorb" ist auch wieder mit an Bord. So gerüstet ging es dann noch gestern Abend zurück nach Hause. Die erste Fahrt nach einem Monat Umbauten war schon etwas Besonderes.
Den Platz in der Werkstatt hat dafür dann gleich die Fuffi eingenommen. Mit diesem Projekt wird es demnächst weiter gehen.
Gestern Abend hatte ich allerdings keine Lust mehr die Werkstatt aufzuräumen. Somit stand heute ein Putz- und Aufräumtag auf dem Programm.
Von der Renovierung ist nicht sonderlich viel Material übrig geblieben. Es war aber immerhin genug, um das Regal neben der Einfahrt zu verbessern. Keine wüsten Haufen mehr, auch ein kleiner Gewinn.
Jetzt ist aber erstmal etwas Urlaub angesagt. Die Werkstatt wird mich zwar in ein paar Tagen nochmal für einen kleinen Einsatz sehen, aber danach geht es dann mit der TM auf Tour. Ihr dürft also gespannt sein, es gibt bald wieder was zum Lesen bzw. neue Videos für den Kanal.
slooowrider
1 Guest(s)