Wenn der Schnee nicht zu einem kommt, muß man eben selber zum Schnee.
Nachdem ich noch gewisse Weihnachts-Pflichten erledigt hatte, hatte ich einen Tag für mich und kann auf der Rückfahrt etwas neues auszuprobieren: Über die Alpenhochpässe im (kalendarischen) Winter.
Zur Zeit liegt ja extrem wenig Schnee, die Bedingungen waren für Zweiradfahrer nie einfacher.
Aber in den schattigen Flußtälern sind die Strassen oft reifglatt, die Reifen haben schon ab und zu gezuckt. Die Hoffnung auf die sonnigen Pässe trieb mich vorwärts und half mir über die ersten Stunden im kalten Schatten.
Erst der sonnige Berninapaß mit seinen trockenen (!) Strassen (Bild vom Abstieg mit dem besten Blick auf die vergletscherten Berge).
In St. Moritz sind nur wenige Pisten mit Kunstschnee präpariert, noch mehr Leute fahren auf den großen Seen Schlittschuh.
Der Julier ist durch die südlichen Berge etwas sonnengeschützt, aber auch hier liegt extrem wenig Schnee (Bild zurück ins Engadin). Und schließlich über den sonnigen Parpanpaß (Lenzerheide) zurück nach Hause.
Sobald ich wieder unten im Rheintal war, schien die Sonne nur noch auf die Bergspitzen, ich tauchte bald wieder in den ekligen kalten Nebel ein (am Bodensee sehr dicht, habe so manche Rote Ampel erst im allerletzten Moment bemerkt) und hatte noch einige Stunden Fahrt vor mir.
Theoretisch hätte man auch Flüela und/oder Ofenpaß fahren können. Aber für die Abstecher hatte ich gestern einfach keine Zeit. Rund 810km und 13 Stunden (mit Pausen).