Samstagmorgens um 9 Uhr sind die Roller fertig gepackt und es geht los.
Axel fährt wie immer seinen Peugeot ST50, Adwi seinen neuen NRG mc³ und ich selbst habe mich für Bibi entschieden. Wäre eigentlich auch gerne 50cc gefahren aber Lucy, die Vespa LXV ist leider noch nicht fertig und Mario, mein NRG LC ist mir zur Zeit nicht zuverlässig genug, außerdem ist Bibi halt einfach ein super Packesel. Ein neuer Mitfahrer ist dieses Jahr dazugestoßen und einen großen Teil der Tour mitgefahren, Fredi mit einem Peugeot Citystar 200.
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Unseren ersten kurzen Halt machen wir am Weintor.
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Danach geht es weiter nach Weißenburg.
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Bis dahin alles bekannte Strecke. Hier ist die Stelle, an der wir letztes Jahr den TPH repariert haben
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In Weißenburg besuchen wir die „Solexpo“, eine Ausstellung über das bekannte französischen Mofa Solex.
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Ein paar sehr interessante Modelle:
hier hat jemand den Motor falsch herum verbaut
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kleine Solex:
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und eine Solex für die Kleinen.
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Nach ein paar Flammkuchen kann es weitergehen. Wir fahren viel und machen wenig Fotos, bis zu unserem zweiten Halt.
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Im Schatten eines Kirschbaums.
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Dann wird weitergefahren was das Zeug hält, wir wollen uns schließlich am Abend an der Hohkönigsburg mit Fredi treffen.
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Geschafft! Es ist 19 Uhr, 10 Stunden haben wir gebraucht bis hierher.
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Eine wunderschöne Aussicht hat man von hier oben, aber leider keine Möglichkeit ein Zelt aufzuschlagen.
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Also fahren wir wieder ins Tal, um einen geeigneten Ãœbernachtungsplatz zu finden.
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An einem abgelegenen Flusslauf werden wir fündig. Wasser ist immer gut, denn kaltes Bier schmeckt besser als warmes
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Wir schlagen unser Zelt auf, kochen Abendessen und trinken auf den gelungenen ersten Tag.
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Gefahrene Strecke am ersten Tag: 210 km
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TAG 2
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Als allererstes wird gemütlich Kaffee gekocht. Dann zusammengepackt und die Route neu geplant. Eigentlich wollten wir ja heute nach Gerardmèr fahren, die Wettervorhersage sieht aber gar nicht gut aus. Um 18 l/m² und 90% Regenwahrscheinlichkeit zu entgehen, entscheiden wir uns dazu, Richtung Nordwesten zu fahren. Dort würden wir laut Satellitenbild trocken bleiben bis zum nächsten Tag.
Los geht’s, ab auf die Straße
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Die erste Baustelle, die wir nicht durchqueren können. So ne fehlende Brücke ist halt schon doof.
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Der Beweis, dass wir wirklich slooow unterwegs waren. Die Tankanzeige von Bibi zeigt nach 112 km immer noch mehr als halb voll! Allerdings bin ich auch große Abschnitte bergab mit abgestelltem Motor gerollt. Das Gewicht drückt schon ganz ordentlich bergabwärts, da war ich teilweise schneller als Kollegen mit Motor
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Wirklich? Geld bezahlen für … LUFT?
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Kurzer Zwischenstopp im Grünen. Es kam, wie es kommen musste. Wer war es, der hier im Forum geschrieben hatte „Wenn der Roller auf Tour gehen soll würde ich besser den Zylinder wechseln“?
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Die eine übrig gebliebene Schraube am Zylinderauslass war abgerissen und der Auspuff komplett lose.
Aber was wäre eine Tour, ohne Pannen? Richtig. Langweilig
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Mit einer, von Anwohnern ausgeliehenen, Zange (ich hatte tatsächlich vergessen eine Zange einzupacken ) entfernen wir den Schraubenstummel und drehen eine neue Schraube rein.
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Es kann weitergehen.
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Bei Axels Roller steht Großes bevor
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Essenspause am See bei Rhodes.
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Das Wetter ist trüb aber trocken.
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Nach der Stärkung geht es weiter, durch das Örtchen Rhodes und danach in Richtung Nordnordost. Unser Ziel ist es, heute in der Nähe von Bitche anzukommen.
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Es ist soweit! Einmal nagelneuer Roller bitte:
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Fort Casso, ein Teil der Maginotlinie:
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Citadelle de Bitche:
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In Haspelschiedt haben wir einen Campingplatz mit Badeweiher gefunden, dort wollen wir übernachten.
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Dem schlechten Wetter sind wir erfolgreich davongefahren. (Wir befinden uns gerade irgendwo zwischen Nancy, Saarbrücken und Straßburg)
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Es ist richtig schön warm und wir gehen eine Runde baden.
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Wegen der vielen kleinen Blutsauger essen wir im Zelt zu Abend.
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Gefahrene Strecke am zweiten Tag: 178 km
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TAG 3
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Gegen halb 10 verlassen wir den Campingplatz. Über Nacht hat es geregnet. Wir müssen das Zelt nass einpacken und auf dem Roller verstauen, dann wieder auspacken, weil wir den Schlüssel in der Innentasche des Zelts vergessen haben und erneut einpacken. Weiterer Regen ist gemeldet, deshalb geht es auf dem schönsten Weg nach Hause.
Was dieser Wohnwagen wohl verbrochen hat, dass er da drin eingesperrt wurde?
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Die Strecke ist so schön, dass wir nicht einmal bemerken, wie und wo wir die Grenze überfahren.
Leider gibt es bereits nach einer Stunde Fahrzeit eine Panne. Meine Bibi lässt schleifende Geräusche aus dem Antriebsbereich verlauten.
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Während wir am Straßenrand schrauben, kommt ein fremder Rollerfahrer vorbei und bietet seine Hilfe und sein Werkzeug an. Keine 15 Minuten später kommt ein zweiter Rollerkollege vorbeigefahren und hält bei uns an. Somit sind wir jetzt 6 Mann, die einen Variodeckel runter schrauben.
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Die Mutter des Variators hatte sich gelöst und lässt sich von Hand herunterdrehen. Zum Glück habe ich das Varioblockiertool nicht vergessen, damit lässt sich die Mutter schnell wieder anziehen.
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Im Eifer des Gefechts habe ich blöderweise vergessen, den Riemen vorher etwas zwischen die Wandlerscheiben zu schieben und damit am Variator zu entspannen. Dadurch haben wir die Mutter wohl nicht so fest bekommen, wie sie sein sollte.
Deshalb, noch nicht einmal 30min später, die gleiche Übung noch einmal, mitten in Pirmasens.
Während Fredi und ich genervt den Variodeckel lösen, entschließen sich Adwi und Axel indisches Essen für uns alle zu holen.
Die Zeit drängt, denn heute soll es noch kräftig regnen. Den Variodeckel an der Hexagon abnehmen ist leider etwas mehr Aufwand, als bei meinen anderen Rollern, weil eine Kunststoffabdeckung über dem Deckel sitzt. Um die runter zu nehmen, muss wiederum der Kickstarterhebel abgeschraubt werden. An alle Schrauben kommt man nur wirklich gut ran, wenn man dazu noch die linke untere Seitenverkleidung wegnimmt, die wiederum am Seitenständer ausgefädelt wird.
Der Sinn dieser Kunststoffverkleidung über dem Variodeckel erschließt sich mir nicht, deshalb ist es beim Zusammenbau ein Teil weniger. Wenn man in Zukunft den Variodeckel runternimmt, kann somit auch der Kickstarterhebel montiert bleiben, wie ich es gewohnt bin.
Diesmal habe ich an das Entspannen des Riemens gedacht und die Mutter so fest gezogen, wie das Blockiertool zuließ. Das indische Essen ist da und wir fahren auf einen abgelegenen Parkplatz um in Ruhe zu dinnieren.
Danach geht es weiter, der Regencountdown läuft.
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Fredi verabschiedet sich und fährt in Richtung Kaiserslautern weiter. Wir nehmen eine wunderschöne Route durch den Pfälzer Wald.
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Ca. 1 km vor der Haustür fängt es zu regnen an. Punktlandung, gerade so geschafft ohne groß nass zu werden.
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Gefahrene Strecke am dritten Tag: 107 km
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Insgesamt sind wir somit knapp 500 km in drei Tagen gefahren, Durchschnittsgeschwindigkeit zwischen 20 und 25 km/h, Pausen mit eingerechnet.
Es war eine kleine aber wunderschöne Tour, mit allem was dazugehört: Kurvige Straßen, traumhafte Örtchen, leckeres Essen, kühles Bier, nervige Reparaturen, tolle Truppe.Â
Da war ich auch gerade wieder. Bin gerade noch rechtzeitig vor der TdF durch die Sperren durchgeflutscht.
Die Felsen oben rechts der Mitte (hier beim heutigen Sonnenaufgang) waren mein Freiluft-Schlafplatz.
Ganz in der Nähe des Aufnahmestandortes habe ich zum 1.Mal Vogesen-Gämsen gesehen.
Rollertour durch den Naturpark Pfälzerwald und Vogesen 2019
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Hier das Video zur Tour. Dieses mal in besserer Qualität, MIT Musik und einem witzigen Zeitraffer von der Hexagon-Reparatur.
slooowrider
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