Über Fronleichnam hatten wir zu viert eine Tour geplant, die in etwa so aussehen sollte:
https://goo.gl/maps/.....kRgCepreGo
Hochmotiviert sind wir morgens um 8 Uhr mit gepackten Rollern in Maxdorf gestartet und hatten noch keine 500 Meter zurückgelegt als es hinter mir krachte. Ein Fahrer unserer Truppe hatte sich direkt im ersten Kreisel mit dem gepackten Roller in der Schräglage verschätzt, mit dem Hauptständer aufgesetzt und sich abgelegt. Bis dahin wäre der Sturz noch garnicht so schlimm gewesen, leider hat er aber vor dem Aufheben vergessen den Motor auszuschalten und während er den Roller hochhievte drehte er unbeabsichtigt den Gasgriff und der Roller hob das Vorderrad weit in die Luft um dann mit der rechten Seite voll auf die Außenkante vom Kreisel zu knallen, mit dem Fahrer immer noch fest am Lenker geklammert...
Der Fahrer war verletzt, stand unter Schock und musste ins Krankenhaus. Der Roller war hinüber, der Lenker stand nicht mehr gerade zur Gabel, das Topcase auseinandergebrochen und das Gepäck über den Kreisel verteilt. Bilder habe ich selbstverständlich keine gemacht.
Nachdem wir 3 verbliebenen uns gesammelt hatten und das übrige Gepäck auf die 3 Roller verteilt hatten war es halb 11 und die Ankunft am Bodensee für diesen Tag in weite Ferne gerückt. Also fuhren wir einfach los mit dem Plan soweit zu fahren wie wir Lust haben und zu schauen wo wir rauskommen.
Für die erste größere Pause fanden wir ein schönes Plätzchen an einem kleinen Weiher.
Kurz darauf begann es leicht zu regnen und wir machten Gepäck und Fahrer regenfest.
Der Regen war schnell überstanden doch es nahte ein anderes nasses Problem. Die Route führte ein langes Stück steil bergauf und mein Wasserkocher machte seinem Namen alle Ehre und kochte ein bisschen Kühlwasser ab. Soweit bin ich das ja gewohnt, nur diesmal drückte er das Kühlwasser über den Zylinderkopf raus, super
Naja, was solls, muss man halt beobachten und nachschütten. Neue Dichtungen hatte ich zwar dabei aber keine Lust gehabt die zu verbauen. Ich vermute rückblickend, dass ich die Hylomar Dichtpaste falsch angewendet habe obwohl ich eigentlich alle Hinweise auf der Tube befolgt habe, mh. Auf jeden Fall nehme ich ab jetzt wieder die Atmosit, mit der hatte ich nie Undichtigkeiten.
Nach diesem kleinen Zwischenfall wurde weiter gerollert bis gegen 16 Uhr in alle Richtungen Gewitterfronten zu sehen waren.
Wir checkten die Wetterkarte ob man eventuell drum herum fahren kann aber keine Chance, wir mussten Pause machen und aller Wahrscheinlichkeit nach sogar ein gewitterfestes Nachtlager finden.
Fündig geworden sind wir in Ostdorf bei Balingen, dort gibt es sehr schöne eingehauste und wetterfeste Bushaltestellen. Perfekt um mit unseren Rollern ein Gewitter trocken und unbeschadet zu überstehen.
Wir waren hungrig und machten uns ein paar Dosen warm. Die erste Gewitterwolke hatte sich ausgeregnet, aber weitere im Anmarsch. Darum nutzten wir die Regenpause um nach einem geeigneten Platz zum Übernachten Ausschau zu halten. Diesen fanden wir in Form eines Sportlerheims. Dort befand sich eine Wiese, optimal um das Zelt aufzuschlagen und direkt nebenan ein Gebäude mit weit hervorstehendem Dach, unter das wir bei Gewitter flüchten könnten.
Die Gewitter in dieser Nacht waren heftig, zogen aber zum Glück alle mit Abstand an uns vorbei.
Zurückgelegte Strecke am ersten Tag:
Am nächsten Morgen hatten wir nur noch etwa 80 km bis zum Bodensee und gingen es gemütlich an.
Noch eine ausgedehnte Pause
Und die Ankunft am Bodensee
In der Nähe von Meersburg gingen wir erst einmal Baden ins noch eiskalte Wasser und genossen ein Bier am Ufer.
Gegen Abend holten wir uns Pizza in Hagnau und suchten uns ein schönes Plätzchen
Das Wetter war wechselhaft, wir blieben aber trocken
Im Dunkeln bauten wir das Zelt auf und legten uns schlafen
Zurückgelegte Strecke am zweiten Tag:
Der nächste Tag begann um 5:45 Uhr mit einem wunderschönen Sonnenaufgang
Kaffee mit Ausblick, traumhaft
Der Plan war an diesem Tag nach Konstanz überzusetzen und dann Richtung Freiburg weiterzufahren. Wir schauten flüchtig Meersburg an, sehr schön aber auch sehr touristisch und fuhren dann auf die Fähre nach Konstanz.
Auf der anderen Seite des Sees legten wir eine Pause ein um zu Baden und Einzukaufen. Wir waren kaum richtig losgefahren als es anfing zu regnen. Also suchten wir uns eine trockene Stelle und kochten etwas zu Essen.
Am Nachmittag konnten wir dann ungehindert fahren. Es ging steil bergauf in den Schwarzwald. Es wurden kaum Fotos gemacht, sondern nur noch mit den Höhenmetern gekämpft. Vor allem für den TPH ein Problem, da dieser immer mehr an Leistung verlor und mit Zündaussetzern zu kämpfen hatte. Kleinere Reparaturen (ZK, ZK-Stecker, Vergaser gereinigt) schafften immer nur kurzzeitig Abhilfe.
An einem kleinen Staudamm schossen wir schließlich doch noch ein Foto:
Abends kamen wir in der Nähe von Rust an
Von unserem Abendessen kann ich hier kein Foto hochladen, da sich mal wieder alle daneben benahmen ? Darum gibt es hier nur einen schönen Sonnenuntergang
Wir stellten unser Zelt im Dunkeln in den Wingert. Hierbei hat sich die motorunabhängige Zusatzbeleuchtung an meinem NRG wirklich bewährt.
Zurückgelegte Strecke am dritten Tag:
Die ersten Sonnenstrahlen unseres letzten Reisetags fielen uns früh morgens ins Gesicht, da wir bei den sommerlichen Temperaturen die Zelttür über Nacht offen hatten. Zu dritt in einem Zelt wurde es sowieso sehr schnell unangenehm warm morgens und wir standen auf um Kaffee zu kochen.
Dann ging es auch direkt los, denn heute mussten wir 180 km schaffen um zuhause anzukommen.
Eine wunderschöne Strecke führte uns am Rhein entlang
Wir fuhren an Straßburg vorbei und weiter Richtung Weißenburg.
In Weißenburg legten wir eine Pause ein und ich schaute mir noch einmal genau den immer noch schwächelnden TPH an. Das Problem wurde gefunden, es lag an einem gerissenen Ansaugstutzen, und fachmännisch behoben.
Der TPH rannte wieder und der Ankunft zuhause stand nichts mehr im Wege..
Außer einer Picknickpause
Und einem Tankstopp
Zurückgelegte Strecke am vierten Tag: