Herzlichen Dank!
(Warum benutzt ihr Fachleute immer Fachausdrücke? Ich sehe viele, viele Bäume aber den Wald noch nicht! Okay, ich versuche zu verstehen... Immerhin habe ich keinen 100 % igen Quatsch geschrieben. Sonst hättest du nicht so sauber drauf antworten können.)
Mit "später Schalten" durch leichtere Rollen habe ich noch so meine Verständnisprobleme... Aber ich arbeite dran.
Ich benutze Fachausdrücke, weil dir diese als Suchbegriffe bei Google weiterhelfen. "Technische Babysprache" bringt dich nicht weiter wenn du dich einlesen willst, was ich beim Thema Variomatik dringend empfehle. CVT-Getriebe sind "hochkomplexe Primitivmaschinen" wie es mal ein Zeitungsmensch geschrieben hat, das trifft es ziemlich gut. Das System ist einfach, aber es kann verzwickt sein wenn man es in den Griff kriegen will. 😉
Mit "später Schalten" durch leichtere Rollen
Je schwerer die Rollen, desto größer die Fliehkraft, desto schneller (und bei niedrigerer Drehzahl) streben sie nach außen. Je schneller sie nach außen streben, desto schneller wird der Riemen auf der Riemenscheibe verschoben.
Fliehkraft: F= m (v²/r)
m ist die Masse der Gewichte, v die Geschwindigkeit mit der sich die Riemenscheibe dreht (direkt linear von der Motordrehzahl abhängig) und r ist der Radius der Riemenscheibe. An den Dingen in der Klammer kannst du nichts ändern, die sind wie sie sind, aber die Masse der Gewichte kannst du eben leicht durch andere Gewichte ändern und damit F beeinflussen.
Für irgendwas war der Mumpitz im Physikunterricht also doch gut 😉
Habe ich soweit gut nachvollziehen können. Es wird etwas heller im Dschungel. Was ich auch nicht verstehe: Meine K-Abfrage liefert bei starkem Gefälle keine Zündunterbrecher an die CDI. Ich habe niedrige Drehzahl und kann die Kiste weiter beschleunigen. Bei gerader Strecke riegelt sie aber ab. Die Glocke müsste doch induktiv eine Spannung liefern die als Signal bei der CDI ankommt. Die CDI-Schaltung misst: Aha... Spannung. Abriegeln! Nö... Macht sie nicht bei Bergabfahrt. Vielleicht wird die Spannung für die CDI zu hoch, bei rasanter Fahrt. Ab ca. 5 % Gefälle merkt die CDI nichts mehr.
Du hast an der Kupplungsglocke einen Umdrehungssensor, nenn ich das mal, aus den Umdrehungen der sekundär Getriebeübersetzung und dem Raddurchmesser rechnet der Haufen die Geschwindigkeit hoch und regelt ab. Bergab reicht schlicht die Bremswirkung deiner Motorbremse nicht. Deswegen versagt die "Begrenzung" hier. Der Motor ist Zündungsseitig trotzdem aus.
Da was Speedguru da so trefflich erklärt hat bezieht sich aufs Hochschalten. Dein Problem ist aber das runter schalten wenn schon hoch geschaltet war. Dafür ist die Gegendruckfeder in deinem Wandler zuständig. Diese bringt den Riemen wieder auf die richtigen Bahnen. Also hinten groß und vorne klein.
(Im Prinzip wie beim Fahrrad mit Kettenschaltung)
Die Gegendruckfeder muss halt gegen die Kraft der Fliehgewichte arbeiten. Wird die Federrate gesteigert verschaltet der Haufen auch in einem anderen Drehzahlband analog zu der Vario. Nur runter und nicht hoch....
Zitat: (Captain Jack Sparrow)
Klar soweit?
Grüße
Achja,
das der Haufen nach längerer Vollgas fahrt ausgeht ist komplett normal. Das machen nach meiner Erfahrung 80% der Kisten ab einer Laufleistung von 5000+. Zuweilen hilft Ventile einstellen (in 0,08; Out 0,10) aber bei weitem nicht immer. Warum die das genau machen hab ich noch nicht raus gefunden. Und glaube mir ich habe es Stund um Stund probiert...
Mehr Grüße
Die Gegendruckfeder muss halt gegen die Kraft der Fliehgewichte arbeiten.
Genau darum sind richtige/bessere/andere Gewichte hier auch sinnvoller als eine andere Gegendruckfeder. Denn gegen diese muss der Riemen auch beim Beschleunigen anarbeiten. 90% aller Serienmotoren kommen mit einer veränderten GDF nicht klar.
GDF wechseln ist eigentlich erst dann sinnvoll, wenn die Karre so viel Leistung hat, dass der Riemen durchgeht wenn man den Hahn aufreißt. Das wirst du beim Falschtaktchinesen aber kaum erleben.
"Runterschalten" tut die Variomatik ja auch erst, wenn die Drehzahl sinkt, dann sind aber auch die Gewichte wieder auf dem Weg nach innen. Dazu braucht es nicht allzu viel Kraft, die Federkraft in der GDF die den Riemen zurück drückt ist deutlich geringer als die, die benötigt wird um den Riemen am Durchrutschen zu hindern.
Grund für ausgehen nach Vollgas beim Chinakracher trotz gut eingestelltem Standgas ist zu 99% die Vergasermembrane. Die ist nach 5.000km in jedem Fall tot.
Dude sagt
Achja,das der Haufen nach längerer Vollgas fahrt ausgeht ist komplett normal. Das machen nach meiner Erfahrung 80% der Kisten ab einer Laufleistung von 5000+. Zuweilen hilft Ventile einstellen (in 0,08; Out 0,10) aber bei weitem nicht immer. Warum die das genau machen hab ich noch nicht raus gefunden. Und glaube mir ich habe es Stund um Stund probiert...
Mehr Grüße
...den Eindruck hatte ich bisher auch immer. Im Prinzip wird diese Ansicht bei 50ern von vielen vertreten. Trotzdem verhalten sich nicht alle 50er so. Bei meinem damaligen Peugeot war das nicht aber dafür hatte der andere, sehr kostspielige Macken! Ich werde die Ventile auf 0,1/0,1 einstellen und dann testen.
Vielen Dank für die vielen und wertvollen Infos! Ich bin gleich Schrauben, Ventile und auch die Vergaser-Membrane schaue ich mir an. Die Rollen kommen danach dran. Ich will nicht alles gleichzeitig verändern, dann weiß ich später nicht mehr wo evtl. neue Fehler herkommen. Original Rollen waren 6,0 g und die Naraku haben 5,5. Die Naraku ist allerdings insgesamt leichter als das Original. Länger gefahrene OEM-Rollen würden aber auch Masse verlieren. Die Naraku selbstverständlich ebenso. Theorie und Praxis. Ich schaue mir das jetzt einmal an...
Das Ventilespiel war erstaunlich gut! Oben 0,1 und unten ca. 0,09 Das habe ich so belassen. Die Membrane war wie neu. Etwas wenig Öl hatte der Roller aber es hielt sich noch in Grenzen. Der Fehler lag zunächst wohl erst einmal an der abgebrannten Iridium-Zündkerze (2300 km hatte die weg) und insgesamt lief der Roller auch zu fett. Ich habe die alte OEM-Zündspule (Ich gebe dem Roller später dann noch eine NGK-Zündspule.) und eine neue passende NGK-Zündkerze eingesetzt. Dann das Gemisch ein wenig (1,25 Umdrehungen jetzt) magerer eingestellt. Test-Berg: Tadellos nach oben gezogen und der Roller blieb oben auch an. Prima! Allerdings war der Roller kalt und ich muss das noch überprüfen wenn ich lange damit fahre. Ich behalte im Hinterkopf die Naraku-Variomatik wieder heraus zu werfen. (Alle Fotos direkt nach dem Öffnen, ohne vorher etwas zu reinigen.)
Fazit: Iridium-Zündkerzen halten nicht besonders lange! Vermutlich wäre bei mir nach 2000 km jeweils eine neue Kerze fällig. Könnte ins Geld gehen...
Update:
Ich habe den Roller jetzt mal um die 35 km warm gefahren und den Vergaser anschließend nachjustiert. Viel Unterschied zu der "Racing-Spule und der Iridium-ZK" spürt man nicht. Vielleicht lohnt sich eine "bessere" Spule und Kerze im tiefen Winter. Auf gerader Strecke bleibt er nun, auch bei längeren Strecken, bei plötzlichen Stops und "Gasgriff loslassen" an. Bergauf auch. Soweit ist es jetzt also okay. Die leichteren Rollen der Naraku merkt man schon. Ob das jetzt Einbildung ist weiß ich nicht. Ich habe die OEM-Vario nämlich damals nach dem Ausbau in die Tonne gehauen. Der Nova ist mein Alltags-Esel, der muss auch im Wind, Wetter und Dreck funktionieren und nicht perfekt daher kommen.
Update:
Ich habe jetzt die Iridium-ZK gereinigt und mir einmal genauer unter einer Lupe angeschaut. Die läuft an der Elektrode etwas spitz zu. Ein Vergleich mit Bildern neuer Ir-Kerzen zeigte, die sehen auch so aus... Der Elektrodenabstand beträgt bei meiner nachgemessene 6,5. Eigentlich könnte man jetzt denken: Okay, du liefst nur zu fett. Oh man... Verstehe einer KFZ-Technik! Unglaublich der Kram...
ts1 sagt
Hast Du die Membrane rausgenommen und gegen das Licht gehalten? Manchmal sieht man einen kleinen Riß nicht gleich, aber durch einen Riß würde Luft strömen und den Unterdruck tlw. ausgleichen, dann zieht es die Nadel nicht mehr richtig hoch.Auf dem Photo hast Du sie anscheinend mit dem Finger hochgezogen? Wenn sie normal so wellig wäre, wäre sie aufgedunsen-kaputt.
Ja habe ich, es gab sogar Sonnenlicht beim durchgucken! Nichts porös und der Finger testete nur den Sitz beim wieder Einbau.
Ich vermute immer mehr das der Motor viel zu fett lief. Dem ging quasi die Luft am Berg aus. Aber ehrlich gesagt, ich bin null versiert in der Diagnose. Luftfilter ist sauber und der Filter noch gut. Der Kasten ist nur minimal ölig durch die Entlüftung der Kurbelwelle. Ich habe etwa 10 bis 15 ml Öl nachfüllen müssen. Normal denke ich, nach 2500 km.
Die Membrane ist nicht wie neu, man sieht schon deutlichen Wellenwurf. Das Ding ist hinüber weil völlig aufgegangen. Die muss glatt im Vergaser sitzen und saugend laufen. Wenn Löcher drin sind, ists auf jeden Fall zu spät, der Zustand auf dem Foto ist aber auch nicht i.O.
Iridiumkerzen gehören in den Müll, nicht in den Motor. Raus mit dem Unfug und eine "normale" Kerzen rein.Generell ist Kerzenintervall beim Chinakracher aber: neu bei jedem Ölwechsel, also alle 2.500km.
Viel Unterschied zu der "Racing-Spule und der Iridium-ZK" spürt man nicht. Vielleicht lohnt sich eine "bessere" Spule und Kerze im tiefen Winter.
Den einzigen Vorteil den das Zeug hat ist Gewichtsersparnis, im Geldbeutel nämlich.
15ml Ölverbrauch auf 2,5k ist gut. Das heißt: Soll erfüllt, kein Nachfüllbedarf innerhalb des Intervalls. Wie gesagt, Ölwechsel beim Chinakracher allerspätestens nach 2,5k, die Herstellervorgaben sind viel zu optimistisch angesichts des geringen Schmiermittelinhalts.
speedguru sagt
Die Membrane ist nicht wie neu, man sieht schon deutlichen Wellenwurf. Das Ding ist hinüber weil völlig aufgegangen. Die muss glatt im Vergaser sitzen und saugend laufen. Wenn Löcher drin sind, ists auf jeden Fall zu spät, der Zustand auf dem Foto ist aber auch nicht i.O.
15ml Ölverbrauch auf 2,5k ist gut. Das heißt: Soll erfüllt, kein Nachfüllbedarf innerhalb des Intervalls. Wie gesagt, Ölwechsel beim Chinakracher allerspätestens nach 2,5k, die Herstellervorgaben sind viel zu optimistisch angesichts des geringen Schmiermittelinhalts.
Okay. Ich bestelle eine neue Membrane. In einem neuen Vergaser, mit Metalldeckel den ich hier noch habe, sieht die Membrane tatsächlich wesentlich glatter aus. Danke für die Hinweise! Jetzt weiß ich wie es auszusehen hat. NGK-Spule und NGK-ZK hat er jetzt drin.
Ich habe leider kein Bild im eingebauten Zustand, aber hier mal der Vergleich von neuer (links) und alter (rechts) Membran.
Da sieht man das typische Bild. Funktionieren tut die Membran auch mit den Wellen noch, irgendwie, aber es fehlt halt deutlich als Flexibiltät. Das ist nebenbei so ein Teil, dass man als Chinarollerfahrer immer auf Lager (und auf Tour dabei) haben sollte. Die Haltbarkeit ist halt sehr unterschiedlich.
Beim Nova-Shop gibt es natürlich keine. Wahrscheinlich soll man direkt den ganzen Vergaser kaufen. Mit den Größenangaben bei anderen Anbietern hapert es noch bei mir. Wie und wo messe ich denn den "Schieberdurchmesser"? Ich bin mir unsicher ob die Membrane von meinem Ersatzvergaser nicht auch passen würde. Ein direkter Vergleich geht erst morgen bei mir. Man hat bei den China-Karren ja nie einen Standard und die ganzen Anbieter liefern oft auch das völlig falsche Zeug. Klar das dadurch eine Werkstatt, auch wegen der Gewährleistung, keinen Bock auf die Roller hat. Zitat: "Wir wissen nicht wo wir Ersatzteile bestellen sollen. Und eine Gewährleistung zu geben ist bei der Qualität nicht möglich."
Was ist an einer Ir-Zündkerze falsch? Die hat nur andere/bessere Materialen und wenn der Wärmewert der Kerze passt ist das doch eher ein Vorteil.
Passt nicht vom Metalldeckel-Vergaser. Meine Nadel ist auch gebogen und die Membrane etwas kleiner.
War blöd gelistet. Hab nun 2 neue Membran bei Nova bestellt.
Der Durchmesser des Schiebers ist entscheidend. m.W. gibt es 18 und 20mm
Was ist an einer Ir-Zündkerze falsch? Die hat nur andere/bessere Materialen und wenn der Wärmewert der Kerze passt ist das doch eher ein Vorteil.
Das Material ist in der Praxis eben nicht besser. Iridiumkerzen sind extrem teuer und extrem kurzlebig, sonst nichts.
slooowrider
1 Guest(s)