Im Moment bin ich dabei mich über Kocher und Grills zu informieren. Hier gebe ich eine Zusammenfassung über die verschiedenen Systeme und bewerte die aufgrund meiner Erfahrungen.
Ich erhebe mit diesen Angaben hier keinen Anspruch auf Rechtssicherheit, Richtigkeit der Angaben oder Vollständigkeit und gebe keinerlei Garantien!
Wenn ihr Fehler entdeckt oder zusätzliche Informationen besitzt, lasst es mich bitte wissen.
Die verschiedenen Kocher unterscheiden sich in Bauform und vor allem in dem verwendeten Brennmaterial.
- Gaskocher:
Sie werden mit einem Flüssiggasgemisch betrieben.
Dieses besteht aus einem großen Teil Propan und wenig Butan.
Autogas besteht aus den selben Bestandteilen.
Diese Kocher sind einfach zu bedienen und komfortabel.
Das Gas verbrennt rückstandsfrei, eine saubere Angelegenheit.
Sie sind im Gegensatz zu Benzin- oder Spirituskochern sofort betriebsbereit und besser regulierbar. Auch sind sie leise und wartungsarm zu betreiben.
Allerdings haben sie Probleme mit großen Höhen (+3000m) und mit Kälte (-0°C).
Dort tritt großer Leistungsverlust ein.
Auch muss man die große Gaskartusche/-flasche mitschleppen.
Diese sind teilweise nicht ganz günstig.
Wenn die Gaskartusche per Schlauch an den Brenner montiert ist, darauf achten dass die Kartusche aufrecht steht. Das Ventil muss oben sein, sonst wird verflüssigtes Gas angesaugt, was zu Stichflammen führen kann.Kartuschen gibt es in verschiedenen Formen:
- Schraubkartusche (Markill, Primus, Rothenberger, MSR, Coleman, NoName): Der Brenner wird auf die Kartusche aufgeschraubt und besitzt meist ein 7/16″×28 UNEF-Gewinde. Der Vorteil darin liegt, dass nach der Benutzung der Brenner wieder demontiert werden kann, da die Kartusche auch ein Ventil besitzt. Somit kann demontiert kein Gas austreten.
Durch das Gewinde sind sie aber teurer. Grob 10€ für eine große 450g Flasche.
Es gibt verschiedene Größen, sodass man die Größe der Kartusche gut an den Anwendungsfall anpassen kann.
Verfügbar sind diese hauptsächlich in Nord- bis Mitteleuropa.
Teilweise sind die Schraubkartuschen untereinander nicht kompatibel. Es gibt keine einheitliche Norm. - Stechkartusche: Ein Dorn wird in die Kartusche getrieben. Um den Dorn ist eine Gummidichtung angebracht, welche das Austreten des Gases verhindern soll.
Es gibt sie nur in der 190g Variante.
Da die Kartusche immer von unten gegengehalten werden muss, um oben abzudichten, sollte man auf die Bauhöhe achten!
Aber es tritt über die Zeit gesehen immer etwas Gas aus, sodass nach mehreren Monaten Lagerung die Kartusche leer sein kann. Sie kann nach einmaliger Benutzung auch nicht mehr demontiert werden. Das wäre sehr gefährlich. Das Gas in den Kartuschen hat 6-8bar und ist brennbar. Also nur demontieren wenn die Flasche wirklich leer ist!
Sie sind nur 1/4 so teuer wie Schraubkartuschen und sind weltweit zu bekommen. Ein klarer Pluspunkt! - Bajonettkartusche (CV- oder Campingaz-Kartuschen): Sehr analog zu den Schraubkartuschen, nur wird der Brenner hier aufgesetzt und mit einem Hebel verriegelt. Ein Ventil dichtet bei Demontage ab. Allerdings sind sie genauso teuer wie die Schraubkartuschen und sind weniger verbreitet als diese.
Die Gaskocher sind universell sehr gut für Touren geeignet. Ich bin in der Vergangenheit immer mit Gaskochern unterwegs gewesen. Allerdings haben Systeme, wenn sie wie oben im Bild aufgebaut sind, den Nachteil, dass sie einen wackeligen Stand haben.
Es gibt auch Brenner mit Standfüßen, wobei die Kartuschen extern per Schlauch angeschlossen werden.
Gefahren bestehen vor allem bei zu großen Temperaturen (+50°C – Berstgefahr) und mechanischer Beschädigung der Kartuschen.
Auch werden einzelne Bauteile sehr kalt, wegen der Verdampfungskälte. - Schraubkartusche (Markill, Primus, Rothenberger, MSR, Coleman, NoName): Der Brenner wird auf die Kartusche aufgeschraubt und besitzt meist ein 7/16″×28 UNEF-Gewinde. Der Vorteil darin liegt, dass nach der Benutzung der Brenner wieder demontiert werden kann, da die Kartusche auch ein Ventil besitzt. Somit kann demontiert kein Gas austreten.
- Spirituskocher:
Oft auch Trangia-Set genannt, von dem Firmennamen Trangia. Sie werden mit Ethanol (Alkohol), also Spiritus, betrieben. Das wird jeder von Stövchen- oder Fondue-Brennern kennen. Ethanol besitzt einen geringeren Brennwert wie Benzin oder Gas. Es verbrennt kälter. Vor allem in großen Höhen und bei Kälte kann man mit diesen Brennern Probleme bekommen.
Gegenüber Gasbrennern rußt das Spiritus ganz leicht.
Der Brennstoff ist überall recht günstig zu haben. Darum sehr gut für große Touren zu gebrauchen. Allerdings muss man die Spiritusflasche mitschleppen. Dafür kann man mit dem Spiritus gleichzeitig noch das Grillfeuer anmachen, falls man grillen möchte.
Spiritusbrenner sind windempfindlich. Man benötigt ein Gestell, welches den Wind abhält.
Sie sind schlecht regelbar.
Der Heizwert ist deutlich geringer, wie bei Benzin oder Gas. Das Erhitzen dauert dadurch länger.
Der Anschaffungspreis ist sehr gering.
Andere Brennstoffe wie Benzin oder Petroleum dürfen nicht verwendet werden. Erstens brennen sie ohne Vergaser nicht richtig und Zweitens verkleben sie den Schwamm im Brenner.
Brennpaste kann man verwenden. Sie ist nicht so heikel in der Anwendung hinterlässt aber Rückstände am Brenner.
Alle Alkohole, welche brennen, können benutzt werden. Auch wenn es preislich gesehen keinen Sinn macht einen 80er Rum zu verfeuern.
Gefahren bestehen vor allem beim Nachfüllen. NIEMALS einen heißen Brenner nachfüllen! Diesen vorher immer mit Wasser auf Umgebungstemperatur kühlen. Entgegen der landläufigen Meinung brennt Spiritus nicht! Erst wenn Spiritus verdampft entsteht ein zündfähiges Luft-Gas-Gemisch. Je höher die Temperatur, desto mehr Spiritus verdampft. Das macht Spiritus so gefährlich, da die Flammen nicht zwingend direkt an der Flüssigkeitsoberfläche entstehen müssen.
Wenn Spiritus ausgeschüttet wird kann es ebenfalls gefährlich werden. Darum nicht in Zelten verwenden!
- Brennpastenbrenner:
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Sehr ähnlich dem Spirituskocher. Nur wird ein leicht anderer Brenner benötigt (ohne Schwamm). Dafür ist die Brennpaste sicherer in der Anwendung wie Spiritus, aber nicht so verbreitet und schlechter zu bekommen.
- Benzin- und Petroleumkocher:
Es gibt spezielle Multi-fuel-Kocher. Diese können Benzin, Diesel und Petroleum verbrennen. Manche sogar auch Gas. Sie besitzen neben dem kleinen Brenner noch eine Multi-fuel-Brennstoffflasche, die man selbst auffüllen kann. Ich habe einige Zeit mit dem Gedanken gespielt mir so einen anzuschaffen. Der große Vorteil liegt im Brennstoff Benzin. Diesen bekommt man sehr leicht, günstig und überall. Auch von großem Vorteil ist, dass man den Reservekanister weglassen kann, die Multi-fuel-Flasche ersetzt diesen. Allerdings verbrennt Benzin nicht einfach so. Es muss verdampft werden, wie im Automotor auch. Der Verdampfer braucht aber eine gewisse Temperatur um zu funktionieren, darum müssen solche Brenner immer vorgeheizt werden, dass passiert normalerweise aber automatisch.
Ein Windschutz empfiehlt sich auch hier.
Da Benzin mehr rußt wie andere Brennstoffe ist der Wartungs- und Reinigungsaufwand hier höher. Es kann zu Stichflammen kommen, darum sollte man dieses System nicht zum Kochen im Zelt verwenden. Der Brenner kann sehr laut werden und stark riechen.
Insgesamt hat dieses System viele Vorteile, aber auch Nachteile im Bedienungskomfort.
Er ist auch schlecht regelbar und der Anschaffungspreis ist bedeutend höher, wie bei anderen Systemen. Vielleicht probiere ich so einen Brenner in Zukunft einmal aus, dann kann ich näher darauf eingehen.
- Esbitbrenner:
Diese Brenner benutzen Esbit-Brennstoff, auch Trockenspiritus genannt. Ich würde sie als Notfallbrenner ansehen. Das Zeugs ist nicht günstig und verbraucht sich sehr schnell. Dafür ist die Anwendung denkbar einfach.
- Gasgrill:
Diesen habe ich auf meinen letzten Touren verwendet. Die Kartuschen sind die gleichen, wie bei normalen Gaskochern. Oben hat man eine Kochplatte, unten eine Art Gasgrill/Backofen. Das Teil ist natürlich sehr universell. So habe ich Steaks, Grillkäse oder Toast damit gemacht. Mit ein wenig Alufolie ist auch Backen möglich.
Allerdings hat er einen großen Gas-Verbrauch. Dementsprechend kostet das Kochen damit mehr und man muss mehr Gaskartuschen mitschleppen. Der Grill alleine ist auch größer wie ein normaler Gaskocher.
Wegen den letzten beiden Gründen werde ich wohl auf ein anderes System ausweichen.
Ich muss meine Packmaße überall reduzieren. Ich brauche zu viel Platz. Schade, dass ist wirklich ein tolles Gerät.
Dieser Grill wird von Cramer hergestellt und heißt Trekki.
- Hobokocher / -grill:
Nun kommt etwas für die Gemütlichen unter uns. Auf dieses System werde ich wohl ausweichen. Es ist im Endeffekt nur ein künstlicher Kamin, welcher mit Holz oder allem aufzufindenden Brennbarem befeuert wird. Der Kamineffekt facht das Feuer gut an.
Ein großer Vorteil ist, dass man überall Brennmaterial findet und dieses nichts kostet. Außer in der Sand- oder Steinwüste vielleicht.
Er funktioniert wirklich überall, allerdings rußt er. Der Kamin selbst soll durch die große Hitze recht sauber bleiben. Am Topf setzt sich der Ruß aber ab und muss gereinigt werden.
Dafür braucht dieser so gut wie keinen Platz. Es gibt Modelle, wie dieses hier links, welche komplett faltbar sind. Dadurch werden extrem kleine Packmaße erreicht.
Und das Beste ist, dass er gut erweitert werden kann. Viele Hobos bieten die Möglichkeit einen Spiritus-Brenner aufzunehmen und dann mutiert der Kamin zum Spiritusbrenner mit Windschutz. Auch Gas-Einsätze sind dafür zu bekommen, welchen ich mir wohl holen werde. Nun hat man auch das Problem mit dem Rußen nicht mehr, dafür muss man aber wieder eine Spiritus- oder Gasflasche mitschleppen.
Auch ist es möglich oben einen Grillrost aufzulegen und richtig zu Grillen. Über einem richtigen Holzkohlenfeuer!
Die meisten Hobo-Kocher sind auf ultraleicht getrimmt. So besitzen sie nur eine Öffnung oben von ca. 11 x 11cm. Mir ist das etwas zu wenig, darum baue ich mir einen Hobo selbst:
Hier gibts dazu einen Bericht mit Fazit.
Ein kaufbares sehr interessantes System kommt von Künzi und heißt Magic Flame.