Isomatten und Matratzen

Hier möchte ich Auskunft über Schlafunterlagen geben.
Der Schlafkomfort ist auf Tour besonders wichtig, schließlich muss man beim Fahren wach sein und immer reaktionsbereit. Je besser der Schlaf, desto sicherer ist man unterwegs!
Auch kann man durch die passende Wahl viel Platz oder Geld sparen.

Ich erhebe mit diesen Angaben hier keinen Anspruch auf Rechtssicherheit, Richtigkeit der Angaben oder Vollständigkeit und gebe keinerlei Garantien!
Wenn ihr Fehler entdeckt oder zusätzliche Informationen besitzt, lasst es mich bitte wissen.

Neben dem bequemen Liegen ist auch eine gute Isolation zum Untergrund notwendig. Neuste Untersuchungen haben gezeigt dass die meiste Abwärme über den Boden abgeführt wird und nicht durch den Schlafsack verloren geht. Trotzdem sollte man die Isolation als Kombination aus Schlafunterlage und Schlafsack sehen.

 

Glossar:

  • R-Wert:
    Um die Isolation der verschiedenen Schlafunterlagen vergleichen zu können, gibt es den R-Wert. Er gibt den Widerstand des Materials gegen Wärmedurchfluss an. Je höher der R-Wert ist, desto besser ist die Isolation. Hier gibt es eine gute Erklärung dazu: R-Wert.
    Der R-Wert ist addierbar. Hat der Schlafsack am Rücken einen Wert von 1,5 und die verwendete Iso-Matte einen Wert von 2,5, erreicht man einen Gesamtwert von 4. Verwendet man zusätzlich noch eine Rettungsdecke, welche unterwegs keinen Platz wegnimmt, kann man den Wert weiter steigern.
    Es gibt universale Tabellen, welche angeben, bis zu welcher Temperatur es bei einem bestimmten R-Wert komfortabel ist. Bei einem Wert von 2,2 soll man bis zum Gefrierpunkt damit übernachten können.
    Natürlich wird das von jedem anders empfunden. Wie viel Isolation nötig ist muss jeder selbst für sich rausfinden.
    Ich zum Beispiel war bisher mit einer Matte mit 4,4 unterwegs und es war immer sehr warm von unten und im Sommer zu warm. Tendenziell war die Matte für meine Nutzung überdimensioniert.
    Aber bedenkt, dass es schnell mal in großen Höhen oder bei Wetterumschwüngen sehr kalt werden kann. Eine Reserve ist darum nie schlecht!
  • Komfort:
    Hier kann man einfach sagen, je dicker die Matte, desto komfortabler liegt man darauf. Allerdings steigt auch das Packmaß an und die Matten lassen sich mit höherer Dicke schlechter zusammenlegen.
    Seitenschläfer brauchen etwas dickere Matten, da mehr Gewicht auf einer kleineren Fläche lastet.

 

Systeme:
Vorsicht bei Systemen, welche mit Luft gefüllt werden: Nachts kühlt die Luft in der Matte aus und das Volumen nimmt ab. Dadurch sinkt man weiter ein. Abends besser etwas stärker aufpumpen, wie benötigt. Ein Reparaturset mit Flicken ist unbedingt vonnöten. Das muss man mitführen!

  1. Schaumstoffmatte:
    Diese Matten versteht man landläufig und dem Begriff Isomatte. Sie bestehen aus Schaumstoff.
    Der Vorteil ist, dass sie sehr günstig sind, nicht aufgeblasen werden müssen und sehr robust sind. Der Liegekomfort ist allerdings unterirdisch und das Packmaß groß.
    Sie isolieren besser, je dicker sie sind. Das beliebteste und beste Material ist Evazote. Globetrotter hat welche im Angebot. Ich würde mindestens zu 1cm starken Matten raten.
  2. Luftmatratze:
    Sie hat einen hohen Liegekomfort, ist unglaublich leicht und günstig. Allerdings isoliert sie sehr schlecht oder gar nicht. Der R-Wert geht gegen 1,0.
    Zwar denkt man, dass Luft gut isoliert, das ist aber ein Trugschluss. In der Luftmatratze findet dauerhaft ein Luftaustausch, zwischen den warmen Luftschichten oben und den kalten Luftschichten unten, statt. Das kühlt einen aus!
    Man muss sie unkomfortabel mit dem Mund füllen oder eine Pumpe mitnehmen. Bei uns bieten sich kleine 12V Pumpen an, aber diese brauchen auch Platz! Somit könnte schnell der Vorteil des kleinen Packmaßes der Luftmatratze dahin sein. Das Zusammenlegen geht dafür wieder schnell und leicht.
    Insgesamt würde ich auf einfache Luftmatratzen verzichten, außer man ist sehr hart im Nehmen, was Kälte angeht. Theoretisch kann man die Luftmatratze noch mit einer Schaumstoffmatte kombinieren um eine gute Isolation zu erreichen, trotzdem einen hohen Liegekomfort zu haben und günstig zu bleiben. Vom Bedienungskomfort und dem Packmaß ist das dann aber eher schlecht.
  3. Selbstaufblasende Isomatte:
    Dieses System ist im Moment am beliebtesten, schließlich bietet es viele Vorteile. Die Matte ist mit Formschaum gefüllt, welcher gut isoliert und komprimierbar ist.
    Öffnet man das Ventil versucht der Schaum seinen Ursprungszustand wiederzuerlangen und sich auf seine normale Größe auszudehnen. Dadurch entsteht ein Unterdruck in der Matte und es wird Luft durch das Ventil in die Matte gezogen. Zum Schluss sind noch 2-3 Atemzüge nötig für die benötigte Füllung. Das ist sehr komfortabel.
    Beim Zusammenlegen ist etwas mehr Aufwand nötig. Gerade bei dicken Matten kann das nerven. Man drückt, gegen den Widerstand des Schaumstoffes, die Luft aus der Matte und schließt zum Schluss das Ventil.
    Lagern sollte man sie mit geöffnetem Ventil, um lange Freude daran zu haben. So kann Feuchtigkeit innen entweichen und der Formschaum kann seinen Ursprungszustand annehmen ohne ständig unter Spannung zu stehen.
    Diese Matten gibt es mit völlig unterschiedlichen Qualitäten, Isolationswerten, Preisen und Dicken. Wer viel Schlafkomfort benötigt ist hier gut aufgehoben.
    Allerdings sind die Packmaße meist riesig, das muss man bedenken. Bei guter Qualität sind sie hochpreisig.
    Sehr gute Matten gibt es von Therm-a-Rest. Dieser Hersteller gibt lebenslange Garantie auf seine Matten!
    Eine solche hatte ich bisher, werde sie aber nun versetzen, wegen dem hohen Packmaß.
  4. Isolierende Luftmatratzen:
    Sie sind die neueste Entwicklung auf dem Markt. Es sind Luftmatratzen, welche innen in viele kleine Kammern aufgeteilt sind. Dadurch kann die Luft nicht zirkulieren und der Wärmeaustausch wird stark behindert. Solche Matten erreichen meist R-Werte bis 2,5 und können bei Temperaturen ohne Bodenfrost benutzt werden. Einzelne bieten noch höhere Werte.
    Der Schlafkomfort ist sehr gut, bei extrem kleinem Packmaß. Dicken von bis zu 7,6cm sind zu haben, aber der Preis für diese Matten ist hoch.
    Die neuen Neoair-Modelle von Therm-a-Rest sind zu empfehlen. Diese habe ich mir nun bestellt, sie soll robuster wie die Schwestermodelle sein. Den Erfahrungsbericht dazu werde ich noch schreiben.
  5. Daunengefüllte Luftmatratzen:
    Sie sind die teuersten Matten auf dem Markt, schließlich werden hochwertige Daunen verwendet. Sie erreichen nicht ganz das geringe Packmaß von normalen Luftmatratzen, trotz dass die Daunen sehr gut komprimierbar sind.
    Lagern sollte man sie mit geöffnetem Ventil, um lange Freude daran zu haben. So kann Feuchtigkeit innen entweichen und die Daunen können ihren Ursprungszustand annehmen ohne ständig zusammengepresst zu sein.
    Sie sollten nicht per Mund befüllt werden, da die Atemluft Feuchtigkeit enthält, welche die Daunen schädigt.
    Die Isolation ist sehr gut, wie auch der Schlafkomfort. Insgesamt ist das ein sehr gutes System mit dem einzigen Nachteil des Preises.
    Eine gute Matte ist die Exped Downmat. Diese hat sogar eine Handpumpe integriert.

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