Das 5. Treffen war es also …
Schon komisch wie schnell die Zeit vergeht. Fast könnte man schon von einer Tradition sprechen.
Jedenfalls bin ich stolz, auf unsere recht kurze Historie, zurückschauen zu können. Jedes einzelne Treffen war bisher interessant, harmonisch, lustig, aufschlussreich, gesellig, kurzweilig und noch so vieles mehr. Ich möchte mich hiermit bei allen dafür bedanken. Nein, nicht am Ende des Berichts, den die Hälfte sowieso nicht liest, sondern hier! Am Anfang!
Aber nicht nur bei denen, welche zu den Treffen kommen, sondern auch bei jenen die unsere Gemeinschaft im Forum zusammen halten. Wir haben eine schön kleine Gemeinschaft aufgebaut, welche sich sehen lassen kann! Viele aktive Mitglieder haben wir wahrlich nicht, aber immer finden sich genügend Verrückte für eine Zusammenkunft der anderen Art.
Ein besonderer Dank soll an Norbert (Scarabeo) gehen, welcher sich die Mühe machte alles zu organisieren und uns mit guten sächsischen Bratwürsten zu mästen!
Ich wünsche viel Spaß bei dem Bericht zum 5. Slooowriders Treffen in der schönen Lutherstadt Wittenberg.
Den alternativen Bericht von Markus findet ihr hier.
Vorgeschichte:
Die bisherigen Treffen fanden alle ausschließlich in Bayern statt. Das sollte sich eigentlich schon 2014 ändern. Aber die geplante Zusammenkunft in den Vogesen fiel aus. Die Anfahrt war dann doch für die meisten etwas zu weit und so wurde das Treffen kurzerhand in Regensburg abgehalten. 🙂
Natürlich wollten wir das dieses Jahr anders machen und statteten darum Sachen-Anhalt und der Lutherstadt Wittenberg einen Besuch ab.
Passend zum Treffen konnte ich die lange erwarteten Slooowriders-Aufkleber mitbringen! Das war ein nettes Mitbringsel für alle die gekommen sind. Ich konnte sie gerade noch pünktlich drucken lassen.
1. Tag: (Anreise – Rückreise – Anreise)
Der Tag begann gut und mit sehr freundlichem Wetter. Peter reiste zu mir an und hatte die neuen Aufkleber dabei, die er Tags zuvor von der Druckerei abgeholt hatte. Sie wurden sofort mit einer Dose Bremsenreiniger und etwas Geduld auf das Antlitz der Roller gebügelt. Anschließend frühstückten wir ausgiebig, bevor wir uns gut gelaunt auf die 320km lange Fahrt machten.
Der Thüringer Wald ist für 50ccm-Fahrer etwas Besonderes. Die Straßen sind schmal, gut gepflegt und so wenig befahren, dass man kaum ein anderes Fahrzeug zu Gesicht bekommt. Die Restaurants sind günstig, der Rennsteig allgegenwärtig und die Natur scheint unendlich. Die Wälder sind märchenhaft ruhig und schön. Zwar wünscht sich das Auge gelegentlich ein paar Ausblicke in die Ferne mehr, wie hier zu sehen, aber insgesamt ist der Thüringer Wald für mich ein Geheimtipp für Rollerfahrer.
Wir standen dort auf groben 1000 Höhenmetern und genossen den Ausblick.
Nach 150 gefahrenen Kilometern hatten wir schon Erfurt hinter uns gelassen und etwa die Hälfte der Strecke geschafft, als ich in Ballstedt liegen blieb. Die einzig richtig große Schwäche des Giggle ist leider die Benzinpumpe und genau diese versagte nun ihren Dienst. Für mich gab es leider kein Weiterkommen mehr. Nach mehrmaligem Telefonieren bestätigte mir der ACE, dass sie mich zurück nach Hause schleppen. Peter fuhr sodann weiter in Richtung Wittenberg, für mich ging es Huckepack auf dem Transporter zurück auf Los! Ohne Gefängnisaufenthalt, obwohl es sich so anfühlte, und ohne 4000€ zu kassieren (MIST!).
Nachdem der tote Bock abgeladen und verstaut war, setzte ich mich sofort in die Dose um, nicht gerade standesgemäß, das Treffen an diesem Tage doch noch zu erreichen.
Und man glaubt es kaum, ich hatte es wirklich geschafft. Markus, Norbert, Maik, Peter, Björn, Christian & Co waren auch schon da. Also wurde schnell das Zelt aufgebaut, um sich dann gemütlich um den heiligen Grill versammeln zu können.
Björn und Christians Co waren allerdings schwer beschäftigt. Aus Sicherheitsgründen lies Björn gleich seine Schutzkleidung an, was sicherlich weise war. Schließlich wurde er ganz schön in die Mangel genommen.
Der Abend ist noch ruhig und gesellig am Grill ausgeklungen. Wir hatten uns viel zu erzählen. Allzu spät wurde es aber wegen den kühlen Nächten nicht.
2. Tag: (Eisen- und Zeltstadt)
Zum Start in den Tag brauchen so manche von uns, und inzwischen auch ich, schwarze Pampe zum Runterspülen. Je dicker desto besser, jedenfalls in meinen Augen. Peter hat sich darum einen Espressokocher zugelegt und wurde zum Kaffeepanscher degradiert. Diese Position hat er auch auf zukünftigen Touren und Treffen inne, nur um das hier schriftlich festzuhalten! 😉
Nach einem langen und entspannenden Frühstück ging es für die ganze Truppe nach Ferropolis über schöne Nebensträßchen und Alleen. Da Markus noch nicht eingetroffen war, geduldeten wir uns bis zu seiner Ankunft, um dann eine gemeinsame Führung zu buchen. Die Zeit wurde dort aber nicht lang. Es gab viel zu entdecken:
Hier zu sehen: Markus und die gigantischen Kabeltrommel. Und da soll noch einer sagen er hätte keine lange Leitung …
Nach einer kurzen Verschnaufpause …
… und Herzstimulation für angehende Renter, stärkten wir uns an der leider nur mittelmäßigen Kantine in Ferropolis.
Der Fahrer heizte mit dieser Grubenwehr quer über das Gelände und schmetterte kernige Sprüche durch sein Megafon. Ablichten konnten wir das Gefährt nur in den kurzen Stillstandszeiten.
Markus kam rechtzeitig zum Beginn der Führung. Es sehr viele Teilnehmer und sie dauerte fast 2 Stunden lang. Und es hat sich gelohnt. Für 1€ pro Person zuzüglich zum Eintrittspreis von 6€ ist sie allemal ihr Geld wert. Falls ihr jemals Ferropolis besucht, lasst die Führung keinesfalls aus! Wir haben sehr viele interessante Dinge über die damalige Bergbauzeit erfahren.
Ich bin bei diesem Anblick natürlich gleich wieder auf blöde Gedanken, um einen neuen Wasserpark mit späktakulärer Attraktion gekommen. Genauer muss ich wohl nicht werden, oder. 😀
Im Hintergrund ist der gegrabene Baggersee, dem leider noch 70cm fehlen, um ein Badesee werden zu können.
Nun habe ich euch lange genug auf die Folter gespannt, was an Ferropolis so besonders ist. Es sind diese Stahlkolosse! Sie fristen dort ihr ausgemustertes Dasein, inmitten ihrer selbstgegraben und -geformten Landschaft. Dieser hier ist der einzige Schaufelradbagger auf dem Gelände. Die Dimensionen des Ungetüms kann man anhand des Schaukelgestells oder des Zauns erahnen.
Ich finde das eine gelungene Detailaufnahme eines Eimerkettenbaggers. Wie man sieht, holt sich die Natur alles, trotz Versiegelung, zurück. Und irgendwie ist das auch gut so.
Der König unter den Monstern, genannt Gemini.
Zum Abschied aus Ferropolis schossen wir noch ein schönes Gruppenfoto. Zum Vergrößern, wie immer, bitte auf das Foto klicken.
Von rechts nach links: Christian (Dude), Maik, Peter (Mozart), Björn, Markus (automatix), Markus (speedguru), Christians Co und Bastian (slooowrider), also ich. Norbert war leider nicht dabei. Er wartete weiter vorne auf uns, um ein Video zu drehen.
Den restlichen Tag verbrachten wir in der Zeltstadt, wer hätte es gedacht, beim Grillen. Übrigens, welcher Trottel stellt denn eine 1,5er H-Milch in solch ein männliches Foto! Es hätte doch wenigstens eine 3,5er sein können!
Wolfgang, ein immer wiederkehrender Besucher unserer Treffen und pasionierter Rollerfahrer, besuchte uns, nach einem Bogenwettkampf. Seine Kampfkluft trug er noch. 🙂
Natürlich wurde der Brathahn auch standesgerecht mit der Machete ein 2. Mal geschlachtet.
Und das Ganze noch einmal bewegt:
Das Hähnchen-Massaker von Wittenberg – Ein Film von Mozart dem Schlächter
3. Tag: (Von Junkern und Schlaglöchern)
Wieder ließen wir uns mit dem Frühstücken Zeit. Gemütlichkeit stand diesmal sehr hoch im Kurs. Nach weiteren Überstunden für Peters Espressokocher, fuhren wir auf kleinen Seitenstraßen durch schöne Wälder und beschauliche Ortschaften Richtung Dessau-Roßlau.
Dort fanden wir das Technikmuseum Hugo Junkers, mit einer sehr schönen Ausstellung, vor.
Nach einem Rundgang durch die große Halle mit zahlreichen Museumsstücken, betätigten wir den Selbstauslöser der Kamera. Und diesmal waren wir wirklich vollzählig auf dem Foto vorhanden. Von links nach rechts:
Norbert (Scarabeo), Markus (speedguru), Wolfgang, Björn, Bastian (slooowrider), Christians Co, Maik, Christian (Dude), Markus (Automatix) und Peter (Mozart).
Die Rückfahrt zum Campingplatz garnierten wir mit einem Besuch, in einer Waldschänke mit Speis und Trank.
Am Abend wurde natürlich wieder gefeiert, dazu schweigen wir aber wie Gentlemen, welche wir gelegentlich gern wären …
Natürlich brauchten wir dann am nächsten Morgen zwingend unseren Bohnensaft, stilecht gebrüht auf Peters nagelneuem, ausziehbarem Brotzeitbrett.
Hiernach verabschiedeten sich alle und auch das 5. Treffen fand ein Ende. Meine Rückfahrt mit der Dose ist nicht weiter erwähnenswert.
Ich hoffe alle sind wieder wohlbehalten daheim angekommen! Meinerseits freue ich mich schon auf das nächste Treffen, dann in Auflage 6 – Das unentdeckte Land. Es wird uns sicher wieder in neue Galaxien verschlagen. 🙂